Vatertage - Prägt die Beziehung zum Vater die zum eigenen Sohn?

Wie der Vater, so der Sohn", so sagt man. Wolfgang Roths "Vatertage" zeigt die Wirkungsweisen dieser Beziehung auf, wie der Vater auf den Sohn und dieser auf seinen eigenen Sohn Einfluss nimmt, vor allem wenn die Kindheit eine schwere war.

Viele werdende Eltern nehmen sich vor, nicht so zu werden, wie ihre Eltern, vor allem wenn es um negative Aspekte wie Gewaltbereitschaft geht. Doch vielen passiert das aufgrunf eingeschriebener Verhaltensmuster doch.

In "Vatertage" sinniert ein junger Vater über seinen nach, dessen Grab eingeebnet werden soll. Er war Kriegsgefangener, schrieb in dieser Zeit Briefe, in denen er seine "innige Liebe" zum Sohn beteuerte, schlug ihn aber nach seiner Rückkehr, anstatt ihn in den Arm zu nehmen. Auf der Reise zum Grab hat er heute seinen eigenen Sohn dabei, der nichts von den Schlägen weiß und unabhängig davon "Wenn du mich schlagen würdest: Mann, ich würde dich hassen!" verlauten lässt.

Seine Kindheit war geprägt von Nicht-Verstehen, von einer unendlichen Zeit des Wartens und des darauf folgenden angespannten Klimas, ganz anders als er es sich ausgemalt hatte, wie es sein würde, wenn der Vater zurückkehren sollte. In Gesprächen mit seinem Onkel fand er ein paar Antworten, die in den Grausamkeiten des Kriegs und den Erlebnissen dort fußen, und doch war die Erleichterung groß, als der Vater endlich an der Tuberkulose-Erkrankung starb.

Mit diesen Gedanken blickt er auf seinen eigenen Sohn, sie schleichen sich in das ein, was er ihm erzählt, wie er mit ihm spricht. Was bedeutet seine eigene Kindheit für die seines eigenen Kindes? Wie wirkt sich seine Vater-Beziehung aus? Das Hörspiel fühlt dem nach, lauscht beiden Seiten, den Söhnen und den Vätern.