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LiteraturLesung

Verwirrnis | Teil 1 von 15

Teil 1/15 | "Verwirrnis" ist eine lebendige Geschichte zweier Männer, die sich seit ihrer Kindheit in den 50er-Jahren lieben, dies aber aufgrund ihrer streng religiösen Familien unter allen Umständen verstecken müssen.

Die Liebe zwischen Wolfgang und Friedeward ist beiden klar. Sie lieben sich einfach - und das muss unter ihnen bleiben. Denn die beiden wachsen im katholischen Heiligenstadt im Eichsfeld auf, beider Familien sind streng religiös. Wolfgang ist der Sohn des Kantors, Friedeward der eines strenggläubigen Lehrers.

Friedeward wird, genau wie seine Geschwister, vom Vater noch mit dem Siebenriemer gezüchtigt. Die 50er-Jahre in der DDR verzeihen keine Sünden, vor allem keine, die so groß sind wie Homosexualität. Die beiden bleiben sich so nahe wie sie können, als beste Freunde nach außen hin. Würden sie mehr zeigen, könnten sie alles und vor allem sich verlieren.

Die erste große Befreiung erfolgt zum Studium, das sie beide in Leipzig absolvieren. Dort führen sie ihre Liebe dennoch im Geheimen, später unter dem Deckmantel einer mit lesbischen Freundinnen verabredeten Zweck-Ehe. Doch dann verlässt Wolfgang überstürzt die DDR. Friedeward bleibt und wird Germanistik-Professor an der Leipziger Universität - immer noch pedantisch darauf erpicht, seine sexuelle Identität zu verbergen, obwohl die Zeiten sich langsam ändern.

"Verwirrnis" im Überblick

Verwirrnis

von Christoph Hein

Mit Sylvester Groth

Produktion: 2018

Sendezeit Mo, 20.08.2018 | 19:00 - 19:35 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Lesezeit"
Radiosendung