FeatureRegionales
Viel Freiheit hinterm Zaun - Das Demenzdorf in Hameln
Demenz gilt als der Schrecken des Älterwerdens, zunehmend verlieren die Betroffenen ihre Eigenständigkeit und sind auf Pflege angewiesen. Im "Demenzdorf" Hameln verfolgt man einen alternativen Ansatz zur klassischen Pflege.
Etwa vier Fußballfelder groß ist das Gebiet in Hameln, das man gemeinhin als das "Demenzdorf" bezeichnet. Dort bewegen sich um die fünfzig Patientinnen und Patienten frei herum, gehen ihren täglichen Aktitivtäten wie Einkaufen und Singtreffen nach und kochen gemeinsam mit den "Alltagsgestalterinnen" zu Mittag.
Das Dorf verfügt über eigene Einrichtungen wie Café, Minimarkt, und Gartenanlagen und verströmt somit zu keiner Zeit den Eindruck einer Pflegestelle. Stat dessen werden die BewohnerInnen dazu ermutigt, alles zu machen, wozu sie sich imstande fühlen. "Wer kann und mag, der darf und soll", heißt ein Motto in "Tönebön", wie das Dorf in Hameln, benannt nach der zugehörigen Stiftung, genannt wird.
Das Konzept spricht die Leute an, die Wartelisten für ein Zimmer sind immer lang. Doch selbst wenn die Krankheit innerhalb des Dorfs ein alltäglicher Anblick geworden ist, kann das nicht darüber hinwegtrösten, dass sie sich im Land des Vergessens verlieren und es aktuell keine Mittel dagegen gibt.
"Viel Freiheit hinterm Zaun - Das Demenzdorf in Hameln" im Überblick
Viel Freiheit hinterm Zaun - Das Demenzdorf in Hameln
von Michael Hollenbach
Sendezeit | So, 09.12.2018 | 06:30 - 07:00 Uhr |
Sendung | NDR Info "Die Reportage" |