Vor 600 Jahren endete das Konstanzer Konzil

Um 1414 kamen aus der ganzen Welt eine Schar von Musikern für eine längere Zeit an den Bodensee ins Konstanzer Konzil. Dort wurde nicht nur die Weltpolitik gestaltet, sondern auch Musikgeschichte gemacht.

Zwischen 1414 und 1418 versammelten sich nach Jahrzehnten der Kirchenspaltung die Bischöfe, Kardinäle, Fürsten und Könige im Konstanzer Konzil zur Neuwahl eines Papstes.

Der Bodensee wurde für kurze Zeit zum Mittelpunkt des Abendlandes und platzte aus allen Nähten, weil die geistlichen und weltlichen Würdenträger eine Heerschar an Gefolge mitbrachten. Bei so vielen Menschen blieb es nicht aus, das Wucherei, Völlerei, Diebstahl und weitere sittlichen Gebaren an der Tagesordnung stand. Der anwesende Oswald von Wolkenstein kann davon ein Lied singen.

Während dieser Zeit fand ein kultureller Umbruch statt. Hunderte Musiker aus Europa tauschten sich musikalisch aus. Der Konstanzer Chronist Ulrich Richtental berichtete, dass überall die Musik omnipräsent war.