Weiße Retter. Hilfe oder Anmaßung?

Die Vorsitzende einer US-amerikanischen "Hilfsorganisation" muss sich in Uganda vor Gericht verantworten. Sie behauptete, sie wäre Ärztin und ermordete so Hunderte Kinder. War das nur eine einzelne, eventuell gut gemeinte Dummheit oder muss man das ganze System dahinter überdenken?

Mit gerade einmal 19 Jahren gründete die US-Missionarin Renee Bach ein Zentrum für hungernde Kinder im Osten Ugandas. Viele der Kinder dort sterben durch unqualifizierte Behandlung. Mehr als zehn Jahre später ziehen nun zwei Familien gegen sie vor Gericht. Dabei geht es um mehr als nur um Gerechtigkeit in diesem einen Fall.

Wegen diesem Fall starteten eine US-Amerikanerin und eine Uganderin den Hashtag #NoWhiteSavior. In dieser Social-Media-Kampagne wird die Arroganz westlicher sogenannter "Hilfsorganisationen" infrage gestellt. Die beiden Aktivistinnen dahinter haben früher selbst mal bei solchen Organisationen mitgearbeitet, bis sie erkannten, was dort alles schief läuft. Nun machen sie mit ihrer Kampagne etwas wirklich Sinnvolles.

Für die beiden spiegelt der Fall Renee Bach perfekt wider, was einen White Savior ausmacht. Eine unqualifizierte Weiße ist so arrogant, dass sie glaubt, besser als ausgebildete Ärzte in Uganda zu sein und setzte so das Leben unzähliger schwarzer Kinder aufs Spiel. Sollten wir vielleicht noch mal darüber nachdenken, wie wir versuchen sollten, anderen Ländern zu helfen?