Myanmars neue Hauptstadt Nay Pyi Taw weist mehr prunkvolle Gebäude auf als Menschen, so scheint es
Myanmars neue Hauptstadt Nay Pyi Taw weist mehr prunkvolle Gebäude auf als Menschen, so scheint es © DiverDave at English Wikipedia / Wikimedia Commons / CC BY 3.0

Klangkunst

Welcome to Nay Pyi Taw - Die stille Stadt

Die neue Hauptstadt Myanmars ist perfekt geplant, farbcodierte Wohnviertel, 20-spurige Autobahnen. Doch was sie am meisten beherbergt ist die Leere: die Stadt ist menschenleer. Eine Klangreise in eine Stadt ohne Vergangenheit und Zukunft.

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Am 6. November 2005 wurde die Hauptstadt Myanmars von Rangun in die rund 300 km nördlich gelegene Planstadt Naypyidaw verlegt. Als Gründe wurden die Zentralität und damit bessere Erreichbarkeit aus allen Teilen des Landes angegeben. Die Erbauung erfolgte in aller Heimlichkeit, 2006 wurde dann erstmals ein zensierter Blick auf die halb-fertige Planstadt für die Öffentlichkeit möglich. Wo zuvor noch Felder den Anblick bestimmt haben, ist heute eine moderne Stadt vom Reißbrett anzutreffen.

Wie es für Planstädte üblich ist, ist auch Nay Pyi Taw in funktionelle Teile untergliedert. So finden sich zwischen farbcodierten Wohnvierteln, Regierungs- und Hotelzonen jene für Einkaufszentren und künstliche Seen. Auch 20-spurige Autobahnen fehlen nicht. Was aber vor allem ins Auge sticht ist die gähnende Leere, die den öffentliche Raum fast schmerzhaft durchdringt. Nach Angaben der Regierung zählte die Stadt 2010 bereits eine Million Einwohner, unabhängige Beobachter gehen aber von einer weit niedrigeren Zahl aus.

Amandine Casadamont und Alexandre Plank haben die postapokalyptisch anmutende Hauptstadt bereist und ihre Eindrücke in einer Klangkomposition umgesetzt, die eine Stadt repräsentieren, die weder anthropologischer Ort mit Historie ist noch künftig zu einem solchen wachsen wird.

"Welcome to Nay Pyi Taw - Die stille Stadt" im Überblick

Welcome to Nay Pyi Taw - Die stille Stadt

von Amandine Casadamont, Alexandre Plank

Mit Ton: Bruno Mourlan

Produktion: 2018

Sendezeit Fr, 13.04.2018 | 00:05 - 01:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Klangkunst"
Radiosendung