Wonder Valley nach dem gleichnamigen Roman von Ivy Pochoda | Teil 2 von 2

Teil 2/2 | Ivy Pochoda lieferte mit “Wonder Valley“ ein fabelhaftes Debüt. In einer Geschichte über Sehnsucht, Flucht, Heimat und Abenteuer porträtiert sie Menschen, die ihrem schnöden Alltag den Rücken kehren und sich danach auf die Suche begeben, was ihnen wirklich etwas bedeutet.

Am frühen Morgen, mitten in der Rushhour, joggt ein Mann splitterfasernackt entlang des freeways von Los Angeles. Sogar eine Eskorte begleitet ihn: Mehrere Polizeiautos und ein Polizeihubschrauber. Ein Anwalt verlässt seinen Wagen und beginnt, hinter ihm her zu rennen. Was wie ein Film beginnt, entwickelt sich zu einer nuancierten Erzählung über die Suche nach Sinnhaftigkeit und dem Leben als Outlaw.

Erzählt werden vielfältige Geschichten. Zum Beispiel die eines Familienvaters, der sein strikt gerastertes Highclass-Leben hinter sich lässt und nach neuer Erfüllung sucht oder die einer jungen Frau, die sich einer Wüsten-Kommune anschließt. Fünf individuelle Schicksale, fünf Lebensgeschichten werden in diesem erzählerischen Kaleidoskop verarbeitet.

Was sie alle auszeichnet, ist die starke Sehnsucht, die sie verspüren und die Fluchtgedanken, die sie wahr werden lassen. Alle fühlen sich in ihrer Situation völlig fehl am Platz und wollen neue Orte finden, wo dieses Gefühl durch ein Gefühl der Zugehörigkeit abgelöst wird.

Die Autorin dieser Geschichte ist Ivy Pochoda (*1977). Sie wuchs in Brooklyn auf, ist Harvard-Absolventin und verdingte sich eine Zeit lang als Profi-Squash-Spielerin. Mit “Wonder Valley“ lieferte sie ein eindrucksvolles Debüt.