Vom Café aus beobachtet eine illustre Runde die geplante Sprengung einer Kirche
Vom Café aus beobachtet eine illustre Runde die geplante Sprengung einer Kirche © Jerzy Sawluk / PIXELIO

Hörspiel

Zaungäste

Dem Lustspiel "Zaungäste" von Christoph Hein liegt die Sprengung der Klosterkirche St. Pauli in der Leipziger City am 30. Mai 1968 zugrunde, die von Studentenprotesten begleitet wurde.

Die alte Universitätskirche in Leipzig soll 1968 aufgrund von freiem Baurecht gesprengt werden, ohne dass darüber von den Bürgern mitenschieden werden konnte. Die Studenten demonstrieren dagegen, hinter der Absperrung, die den Risikobereich der Sprengung markiert.

In einem schäbigen Café nebenan tröstet die ältere Dame Luise gerade die Witwe Lotte, deren Mann soeben zu Grabe getragen wurde. Ebenfalls im Café, an einem Nachbartisch, sitzt ein jüngerer Mann in Zivil, der die Studenten unentwegt beobachtet. Er wird von den beiden Frauen schnell als "Geheimer" ausgemacht. Dieser ist innerlich mehr als genervt, heute hätte er die Chance gehabt einen Auspuff für seinen Trabi zu ergattern, doch muss nun kurzfristig Wache schieben.

Der Rentner Muschkowski kann mit dieser Menschenansammlung nur den Krieg verbinden, was den "Geheimen" unangenehm ist, der Kellner hat während dessen ein wachendes Auge auf seine Gäste.

"Zaungäste" im Überblick

Zaungäste

von Christoph Hein

Mit Käte Koch, Gudrun Ritter, Horst Bollmann, Jürgen Hart und Uwe Steimle

Produktion: 1999

Sendezeit Mi, 23.05.2018 | 22:03 - 23:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Hörspiel"
Radiosendung