Die JVA Moabit steht heute unter Denkmalschutz
Die JVA Moabit steht heute unter Denkmalschutz © Thomas Kümmerle / PIXELIO

Feature

Zimmer Nummer 18. - Die Polinnen von Moabit

Moabit ist eigentlich ein Stadtteil in Berlin, aber durch die dortige Justizvollzugsanstalt ist Moabit ein Synonym für das Gefängnis geworden. Während des Zweiten Weltkriegs wurden dort viele Regime-Gegner inhaftiert - dieses Feature handelt von fünf Polinnen und ihrer gemeinsamen Gefangenschaft.

"Warum sind Sie nicht vor dreißig Jahren gekommen", fragt Olga Owczarek, "jetzt kann ich mich an vieles nicht mehr erinnern."

Aber natürlich hat Olga das Wichtigste nicht vergessen: die Freundschaft im Gefängnis. Und die eine Nacht, die sie alle zusammen in einer Zelle in Moabit verbrachten. Sieben junge Polinnen, vom Reichsgericht wegen Spionage verurteilt. Und natürlich hat Olga nicht vergessen, wie sie sich fühlte, als sie begnadigt wurde. Nur sie, Wanda nicht, Monika nicht, und Krystyna auch nicht.

Maria war auch dabei. Sie hatte acht Jahre verschärfte Haft - und immer Tagebuch geschrieben. Zwei deutsche Frauen, die Aufseherin Hedwig Grimpe und deren Tochter, haben im besten Sinne des Wortes auf die Polinnen aufgepasst, denn sie waren so jung, so lebenslustig, so mutig.

Maria ist vor zwei Jahren gestorben. Ein paar Fragen konnte sie noch beantworten. Olga ist allein zurückgeblieben, die elegante Olga, Näherin bei Dior. Das Nähen hat sie in Moabit gelernt.

"Zimmer Nummer 18. - Die Polinnen von Moabit" im Überblick

Zimmer Nummer 18. - Die Polinnen von Moabit

von Simone Trieder

Produktion: 2014

Sendezeit Fr, 30.03.2018 | 20:05 - 21:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Das Feature"
Radiosendung