Ein Tagebuch soll Aufschluss über ein krankes Mädchen geben
Ein Tagebuch soll Aufschluss über ein krankes Mädchen geben © Clara Diercks / pixelio.de

Hörspiel

Flog ein Vogel federlos

Eine Protagonistin versucht, die Geschichte eines stummen Mädchens mit Essstörung zu rekonstruieren. Durch Dokumente und Tagebucheinträge entsteht ein Blick auf die inneren Konflikte und das Leiden der Betroffenen und ihrer Familie.

Die Hauptfigur versucht im Stück "Ein Vogel flog federlos", das Geschehen mittels Dokumenten und Tagebuchaufzeichnungen wiederherzustellen.

Doch mehr als 30 Jahre später ist es ihr unmöglich, die Situation nachzuvollziehen, geschweige denn eine kohärente Geschichte zu erzählen. Es ergibt sich ein Mosaik der Geschichte eines beinahe stummen Mädchens, das sich durch die Verweigerung von Nahrung den gesellschaftlichen Normen und Ängsten entzieht.

Unterschwellig führe der Druck, sei er real oder eingebildet, zu inneren Konflikten, die sich in diesem Fall in einer restriktiven Form von Magersucht abzeichnen. Alle sprechen über dieses Mädchen. Sie selbst führt Selbstgespräche im Tagebuch. Der physische Schaden, der sichtbar ist, nimmt sie nicht wahr. Darüber wird von den Pflegern, Ärzten und Therapeuten ein Protokoll geführt. Die Familie und Betroffene leiden gleichermaßen.

Mit Komik und einfühlsamer Zuwendung befreit der distanzierte Blick der Erzählerin die zweifelnden und verzweifelten Figuren aus ihrer Verstrickung. Um das Stück zu entwickeln, hat die Autorin einige Wochen lang in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie hospitiert. Aus den Gesprächen mit Betroffenen, Ärzten, Betreuern und Eltern entwickelte sich ein vielschichtiges Kaleidoskop.

"Flog ein Vogel federlos" im Überblick

Flog ein Vogel federlos

von Christine Nagel

Mit Ilse Ritter, Carolin Haupt, Hedi Kriegeskotte, Mia Sperling

Produktion: 2024

Sendezeit Sa, 15.06.2024 | 20:05 - 22:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Hörspiel"
Radiosendung