HörspielLiteratur
"Brennpunkt" - Ein Prozess der Ausgrenzung
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs hat der Antisemitismus in New York um sich gegriffen. Lawrence Newman ist Personalchef und hat die Anweisung, keine jüdischen Mitarbeiter einzustellen. Als er eine Brille bekommt, die ihm angeblich jüdisches Aussehen verleiht, wird er selbst aber zum Ausgegrenzten.
Mit der Brille ändert sich sein ganzes Leben. Bis zu diesem Zeitpunkt war Lawrence Newman ein durchschnittlicher, unauffälliger Mann.
Als Personalchef hat er das Wohl der Firma im Blick. Er stellt keine jüdischen Mitarbeiter ein. Seit er aber eine Brille trägt, finden plötzlich alle, dass er jüdisch aussieht.
Der Prozess der Ausgrenzung beginnt. Er wird entlassen, seine Freunde distanzieren sich von ihm, Müll wird über die Terrasse gekippt und er, der gerade im Begriff stand, Mitglied der "Weißen Front" gegen schlechte Nachbarschaft zu werden, soll nun selbst verschwinden.
"Brennpunkt" (1945) war Millers erster Roman. Er ist eine Anklage gegen den Antisemitismus in den USA, gegen Rassendiskriminierung und Völkerverhetzung überhaupt.
Zum Autor
Arthur Miller, geboren am 17.10.1915 in New York City, gestorben 2005 in Roxbury, Connecticut, gilt als gesellschaftskritischer Dramatiker der neueren Zeit. Seine sozial- und zeitkritischen Dramen wenden sich gegen den so genannten American Way of Life, bei dem der berufliche Erfolg im Mittelpunkt steht. 1949 wurde dem 33-jährigen Autor für sein Drama "Tod eines Handlungsreisenden" der Pulitzer-Preis verliehen. "Brennpunkt" (1945) war Millers erster Roman, eine Anklage gegen den Antisemitismus in den USA, gegen Rassendiskriminierung und Völkerverhetzung.
"Brennpunkt" im Überblick
Brennpunkt
von Arthur Miller
Mit Max Mairich, Alfred Balthoff, Hans Quest, Kaspar Brüninghaus u.a.
Produktion: 1958
Sendezeit | So, 11.10.2015 | 18:20 - 20:00 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Hörspiel" |