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Cervantes | Teil 18 von 20

Teil 18/20 |

1934 erschien im Querido-Verlag in Amsterdam mit "Cervantes" einer der großen Romane der deutschsprachigen Exilliteratur, nicht bloß wegen des historischen Genres oft an die Seite von Heinrich Manns "Henri Quatre" gestellt.

Sein Autor, der produktive und in der Weimarer Republik viel gelesene und hoch geschätzte Romancier, Erzähler und Bühnen- sowie Drehbuchautor Bruno Frank, hatte Deutschland unmittelbar am Tag nach dem Reichstagsbrand verlassen, da er sich über Judenverfolgung und Barbarei des Dritten Reiches keine Illusionen machte.

In Miguel de Cervantes, der einem von Armut und Unglück gezeichneten Leben - zu dem fünf Jahre Sklaverei in Algier gehören, nachdem er von Piraten entführt worden war - einen der unvergänglichen Romane der Menschheit abrang, fand er einen exemplarischen Helden für jenen kämpferischen Humanismus, auf dessen Tradition sich zu besinnen ein integraler Teil des antifaschistischen Widerstands war.

Noch im selben Jahr in einer englischen Ausgabe erschienen und seitdem in viele Sprachen übersetzt, gehört der Roman bis heute zu den Klassikern der literarischen Biografie.

"Cervantes" im Überblick

Cervantes

von Bruno Frank

Produktion: 2016

Sendezeit Mo, 02.05.2016 | 19:00 - 19:35 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Lesezeit"
Radiosendung