Das Mittelalter war bei Weitem gar nicht so dunkel und grau wie oftmals dargestellt
Das Mittelalter war bei Weitem gar nicht so dunkel und grau wie oftmals dargestellt © javierAlamo / pixabay.com

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Das Mittelalter in Multicolor - Eine Epoche im Rausch der Farben

Düster und grau, so wird das Mittelalter oftmals dargestellt. Dabei waren besonders die höfischen Feste ein einziger Rausch der Farben und edlen Stoffe. Anhand der Kleidung ließ sich in einer weitgehen illiteraten Gesellschaft der Status ablesen, denn Farben übernahmen Zeichen- und Symbolcharakter.

Leuchtende Seide und glänzende Brokatstoffe aus dem Orient. Schimmernder Samt aus Florenz, goldene Gewänder, bunt geteilte Röcke:

Die höfischen Feste des Mittelalters waren ein einziger Rausch der Farben.

Könige, Adlige und Ritter hoben sich durch ihre Garderobe von den anderen Ständen ab. Damals sollte jedermann an Qualität und Farbe seiner Kleidung erkennbar sein; aus ihr ließen sich Status, Macht und Reichtum ablesen.

In einer weitgehend illiteraten Gesellschaft hatten die Farben Zeichen- und Symbolcharakter, sie leiteten die Menschen durch die Untiefen des sozialen Umgangs. In den Kirchen traf buntes Licht auf bemalte Statuen, vielfarbige Stickereien und Messgewänder, deren Farben wiederum symbolische Bedeutung hatten.

Färber waren hochbezahlte Fachleute, und der globale Handel mit Farbstoffen sowie der Anbau von Färberpflanzen wurden zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor.

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Das Mittelalter in Multicolor - Eine Epoche im Rausch der Farben

von Ulrike Rückert

Sendezeit Fr, 01.07.2016 | 08:30 - 09:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Wissen"
Radiosendung