Hörspiel
Der Krieg und seine Folgen: "Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert
Der Soldat Beckmann kehrt nach dreijähriger Kriegsgefangenschaft zurück in seine Heimat. Seine Frau hat einen anderen Mann, seine Eltern haben sich umgebracht, sein Kind ist tot, ohne dass er es je gesehen hat. Beckmann bleibt als Außenseiter allein und ohne Hoffnung zurück.
"Das Stück "Draußen vor der Tür" ist das Drama einer verdorbenen Heimkehr. Beckmann, der Hinkemann des Zweiten Weltkrieges, humpelt und fragt sich durch die fünf grauen Akte, ohne dass ihm eine Hoffnung zuteil wird.
Kein Held, eher ein ausgemachter Antiheld, schien er alle Anlagen für den "Heimkehrer-Jedermann" 1947 zu besitzen.
Als lahmender Krüppelheros wird er zum Sinnbild des herumvagabundierenden schlechten Gewissens, der Klage, aber auch der Anklage einer bürgerlichen Welt, die ihre Ordnung bereits wieder gefunden hat.
"Draußen vor der Tür" ist ja keineswegs nur ein zeitbedingtes Ausgeschlossensein, ein reparabler Sozialschaden, sondern Titel für eine bewusst gewählte Position, Name für den freiwillig bezogenen Leerplatz außerhalb der bürgerlichen Normen und Ordnungen." (Peter Rühmkorf)
"Draußen vor der Tür" im Überblick
Draußen vor der Tür
von Wolfgang Borchert
Produktion: 1947
Sendezeit | So, 05.02.2017 | 21:05 - 22:27 Uhr |
Sendung | NDR Info "Das Hörspiel" |