"Der zerbrochene Krug" - Ein Lustspiel von Heinrich von Kleist

Da hat sich Richter Adam in die Bredouille gebracht: Mit scheinheiligem Vorwand erscheint er am Fenster der jungen Eve. Als deren wütender Verlobter Ruprecht vor der Tür steht, muss er fliehen und zerbricht dabei einen Krug. Nun soll er, der selbst der Übeltäter ist, Gericht über den Fall halten.

Dorfrichter Adam muss, übel zugerichtet, Gericht halten: Ein Krug wurde des Nachts zerbrochen, in der Kammer einer Jungfer.

Ihr "... guter Name lag in diesem Topfe, und vor aller Welt mit ihm ward er zerstoßen ...". Doch der durchtriebene Übeltäter ist der Richter selbst.

Obwohl er die Wahrheit kennt, soll er ordnungsgemäß herausfinden, welcher stürmische Fensterkletterer auf seinen Balzgängen bei der jungen Eve eingestiegen ist und im Fliehen den prächtigen Krug mit den Historiendarstellungen zerbrochen hat.

Richter Adam steht doppelt unter Druck: Gerichtsrat Walter ist auf Inspektionsreise. Er will die Verhandlung verfolgen und sich einer tadellosen Rechtspflege vergewissern.