Fehlurteile sind an der Tagesordnung - was läuft schief im Polizei- und Justizapparat von New York und wer trägt die Schuld?
Fehlurteile sind an der Tagesordnung - was läuft schief im Polizei- und Justizapparat von New York und wer trägt die Schuld? © Piotr Bizior / freeimages.com

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Die Stadt, der Cop, die Fehlurteile - Justizskandal in New York

Immer wieder hört man von Polizisten, die Unbewaffnete erschießen oder Schmiergeld einkassieren und die Vebrecher laufen lassen. Vor allem in den USA ist das Klischee vom 'bad cop' geläufig. Der New Yorker Star-Polizist Louis Scarcella soll etliche unschuldige Menschen hinter Gitter gebracht haben.

In den 1980er Jahren war New York die Hauptstadt der Kriminalität. Drogenhändler beherrschten die Straße, Morde waren an der Tagesordnung.

Die Polizei brauchte dringend Erfolge und Detektive Louis Scarcella lieferte sie. Er brachte Mörder gleich dutzendweise auf die Anklagebank.

Die Staatsanwälte glaubten ihm gerne, dass Augenzeugen gleich mehrere Morde gesehen haben wollten, fiel ihnen nicht auf und niemand fragte, warum etliche Angeklagte auf ihrer Unschuld beharrten.

Sie wurden verurteilt und erhielten langjährige Haftstrafen. New York schien wieder sicher. Nach über zwanzig Jahren stellt sich heraus, dass viele unschuldig im Gefängnis saßen. Über siebzig Fälle werden jetzt neu aufgerollt, die ersten Häftlinge wurden inzwischen freigelassen. Wie konnte es dazu kommen?

Verurteilte kommen zu Wort, Anwälte, Politiker und Bürgerrechtler, die zu erklären versuchen, wie Fehlurteile in diesem Ausmaß überhaupt möglich waren. Es zeigt sich: Louis Scarcella ist nur Teil eines sehr viel größeren Problems.

"Justizskandal in New York" im Überblick

Justizskandal in New York

von Simone Hamm

Sendezeit Mi, 01.04.2015 | 15:00 - 16:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Feature"
Radiosendung