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Dunkle Lichtgestalt - Eine Lange Nacht über Rudolf Steiner
Rudolf Steiner war ein Philosoph, Esoteriker und ein manischer Redner. Er ist dafür bekannt, die Anthroposophie begründet zu haben und freute sich der Anerkennung vieler Literaten und Künstler. Trotzdem ist er auf dem anderen Ende des Spektrums eine umstrittene Persönlichkeit. Eine "Lange Nacht".
Rudolf Steiner (1861-1925), der Mann im schwarzen Kaiserrock, der Mann hinter dem Spiegel. Jedem scheint er etwas anderes gewesen zu sein.
Seine Anhänger riefen ihn als Lichtgestalt aus, Künstler wie Wassily Kandinsky oder Franz Kafka umschwirrten ihn wie die Motten das Licht. Oder war sein Charisma nichts anderes als das hohle Pathos eines Hochstaplers, wie Erich Mühsam meinte?
An die 5.000 Vorträge hat der manische Redner gehalten, überall in Europa. Vor Bauern, die ihn fragten warum die Kartoffeln nicht mehr schmeckten; vor Pädagogen, die die Macht der Erziehung fürchteten; vor Ärzten, die wieder richtige Heiler sein wollten.
Während Steiners Anthroposophie auch über 150 Jahre nach seiner Geburt weiterhin des Okkultismus verdächtigt wird, werden die Früchte ihrer praktischen Anwendung immer mehr in unseren Alltag aufgenommen: in der Bewegung der Waldorfschulen, in deren Refugien immer mehr Eltern ihre Kinder in Sicherheit zu bringen suchen; im Biokult, der uns ein Stück "heile Welt" zurückgibt; oder in der Hinwendung zu alternativen Heilverfahren, um den Tatorten der Schulmedizin zu entkommen.
Steiner bleibt zukunftsträchtig. Woher hatte er diese Weitsicht? War er tatsächlich ein Hellseher? Und kann, wie Steiner behauptete, jeder zum Hellseher werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die "Lange Nacht" als kritische Annäherung an Rudolf Steiner und sein Lebens- und Menschenbild.
Dunkle Lichtgestalt - Eine Lange Nacht über Rudolf Steiner im Überblick
Sendezeit | Sa, 28.03.2015 | 00:05 - 03:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Lange Nacht" |