Eine Frage, 28 Antworten: "Wer bist du?" - Ein philosophisches Sprungbrett

Auf viele Fragen gibt es oft nur eine Antwort - andere rufen jedes Mal neue Antworten auf, wenn man sie verschiedenen Personen stellt. Auf die Frage "Wer bist du?" gibt dieses Hörspiel dementsprechend 28 verschiedene Antworten. Aus der simplen Fragestellung ergibt sich ein erstaunliches Ergebnis.

Eine einzige Frage - 28 Antworten: Wer bist du? Dieter Sperl hat diese Frage 28 Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen gestellt - ohne zeitliche oder inhaltliche Beschränkung.

Die scheinbar so simple Frage entpuppt sich im Hörspiel als philosophisches Sprungbrett. "Wer bin ich? Wer bin ich für wen? Wer bin ich für mich?" Das Hörspiel ist das Ergebnis einer Versuchsanordnung. Weder Inhalt noch Wortlaut der Frage waren den Gesprächspartner_innen bis zum Interview bekannt.

Diese lose und ungerichtete Spannung in Erwartung der Frage führt Sperls Gesprächspartner_innen zu vielfältigen Reaktionen: minutenlangem Lachen, einem klärendem Vortrag, zweifelndem Denken, Überforderung, oder einfach langem Schweigen. Ihre Stimmen eröffnen einen Diskurs über das Individuum und wie es sich selbst wahrnimmt; seine Selbstbestimmung, Prägung und Inszenierung.

"Wer?", ist die Frage nach dem Subjekt? "Wer bin ich?", das ist auf jeden Fall nicht leicht zu beantworten.

"Die Frage war klein und groß zugleich und konnte auch so beantwortet werden: Man konnte von seinem Leben erzählen, von seiner Biografie, seinem Forschen und Denken, von der Sprache, vom Ich, vom Anderen, von Gott, oder von was auch immer..." (Dieter Sperl)