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"Es packt den Sänger Todesangst" - In den Fängen der Politik

Macht und Musik - zwei Begriffe, die sich nicht unbedingt gut miteinander vertragen. Politik kann Musik für Propagandazwecke nutzen und ihren Schöpfern zu Ruhm verhelfen. Aber immer wieder wurden Musiker auch in politische Machenschaften mit oft tödlichem Ausgang verstrickt.

"Es packt den Sänger Todesangst; in namenlosem Leide" heißt es in einer Ballade von Theodor Fontane, in der das tragische Ende des Sängers David Rizzio, angeblicher Geliebter Maria Stuarts, beschrieben wird.

Rizzio wurde 1566 im Beisein der Königin in deren Räumen im Holyrood Palace von schottischen Adeligen ermordet. Die Motive waren politischer Natur.

Ein ähnlicher Fall hat sich auch unter Heinrich VIII. zugetragen. Der König, der ein großer Musikliebhaber war und selbst komponierte, nahm auf niemanden Rücksicht, wenn es darum ging, seine Macht zu stärken. So ließ er Anna Boleyn und den unschuldigen Musiker Mark Smeaton hinrichten.

Auch der in ganz Europa gefeierte Opernkomponist Domenico Cimarosa war ein Opfer der Politik. Wegen der Beteiligung an einem Aufstand in Neapel wurde er zum Tode verurteilt, nach viermonatiger Haft jedoch begnadigt.

Schlimm auch die Französische Revolution, die im Namen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit Unschuldige kriminalisierte, wie der Fall des Elsässer Komponisten Jean Frédéric Edelmann zeigt, der unter der Guillotine endete.

Musiker in den Fängen der Politik im Überblick

Sendezeit Di, 23.09.2014 | 21:30 - 22:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Alte Musik"
Radiosendung