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Klangkunst

Guljaj-Pole - Wie ein Roman ein Anarchismusfestival in der Ukraine erfindet

Welche Schallplatten steuern mein Leben? Warum erinnert sich keiner an Nestor Machno, unseren ukrainischen Robin Hood, wo doch alle von nationaler Wiedergeburt faseln? Ist Iggy Pop ein Widergänger von Machno? Wie hoch ist eigentlich die Fortpflanzungsrate unter Polizisten? - fragt sich der Held in Serhij Zhadans Roman "Anarchy in the UKR" und steigt in den Zug Richtung Südosten, dorthin wo Nestor Machno von 1917 bis 1921 ein unabhängiges anarchistisches Territorium verteidigte. Der Autor Serhij Zhadan und seine Freunde feiern seit zwei Jahren ein unabhängiges Kulturfest unter Machnos schwarzer Fahne in dem Städtchen Guljaj-Pole, das einmal die Hauptstadt eines staatsfreien Territoriums werden sollte. Im "Stadion der Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen" verteidigen sie und etwa zehntausend junge Leute ihre Utopie eines herrschaftsfreien und ukrainischsprachigen Kulturfestes gegen einen rechtsradikalen Bürgermeister und so manche Einwohner, deren Großväter von Machno erschossen wurden.

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Guljaj-Pole - Wie ein Roman ein Anarchismusfestival in der Ukraine erfindet

von Bernd Kempker

Sendezeit Do, 21.02.2008 | 23:05 - 00:00 Uhr
Sendung WDR 3 "WDR 3 open: WortLaut"
Radiosendung