In der DDR aufgewachsen, kämpft Klaus Uhltzscht für den Sozialismus
In der DDR aufgewachsen, kämpft Klaus Uhltzscht für den Sozialismus © Swen Grundmann / PIXELIO

Hörspiel

Helden wie wir

Klaus Uhltzscht stellt eine paradoxe Behauptung auf: Er sagt, er sei es gewesen, der die Berliner Mauer zu Fall gebracht habe. Und das habe er mit nichts anderem als seinem "Schwanz" bewerkstelligt.

In der Erziehung des Klaus Uhltzscht treffen zwei Welten aufeinander. Seine Mutter begegnet ihm stets fürsorglich, liebevoll und erklärend. Sein Vater hingegen behandelt seinen Sohn mürrisch, konfrontativ und finster.

Dieser gegensätzliche Erziehungsstil hat zur Folge, dass Uhltzscht als Kind stets mit Minderwertigkeitskomplexen, die mitunter auch in grenzenlosen Selbsthass ausarten, und depressiven Verstimmungen zu kämpfen hat. Dass die Pubertät ihm bei der Bewältigung dieses Gefühlschaos nicht gerade helfend zur Seite steht, versteht sich von selbst. Klaus Uhltzscht wird geplagt von der ständigen Gewissheit, einen viel zu kleinen Penis zu haben und ist in seiner Sexualität hoffnungslos zurückgeblieben und unerfahren.

Klaus Uhltzscht kämpft für den Sozialismus, geht wie sein Vater zur Stasi und
entwickelt mehr und mehr perverse Fantasien. Außerdem träumt er davon, berühmt zu werden und legt nach und nach einen gewissen Größenwahn an den Tag. Das hat zur Folge, dass er den Mauerfall selbst heraufbeschwört. Mit seinem Penis.

"Helden wie wir" im Überblick

Helden wie wir

von Thomas Brussig

Mit Ulrich Mühe, Steffen Schult, Peter Sodann, Angelika Waller, Wolf-Dieter Lingk, Peter Groeger, Gerald Schaale

Produktion: 1996

Sendezeit So, 05.06.2016 | 21:05 - 22:00 Uhr
Sendung NDR Info "Das Hörspiel"
Radiosendung