"Herr Lehmann": Kneipenkultur in Westberlin - Gelesen von Sven Regener | Teil 13 von 15

Teil 13/15 | Sven Regener, Sänger der Band Element Of Crime und Autor einer Handvoll Romane, hat mit "Herr Lehmann" eins seiner berühmtesten Werke hingelegt, mit einem äußerst sympathischen Protagonisten, der sich durch eine ganze Trilogie zieht. Regener liest seine Romane gern selbst auf bodenständige Art.

Mit "Herr(n) Lehmann" hat Sven Regener einen sympathischen jungen Mann "erschaffen", der es im Leben lieber langsam angehen lässt und seine Energie darauf verwendet, Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, statt sie tapfer zu überwinden.

Herr Lehmann lebt in Berlin-Kreuzberg als Zugezogener aus Bremen. In Kreuzberg hat er sich ein Leben geschaffen, das ihn gut gegen die Umwelt abschottet.

Unmerklich entfernte er sich von seinem ursprünglichen Ziel, sich selbst zu verwirklichen und erfüllt und selbstbestimmt zu leben. Der Roman spielt im Jahr 1989, in dem Herr Lehmann dreißig Jahre alt wird.

Und 1989 erkennt er auch durch mancherlei zufällige Begegnungen und Ereignisse, in welche Sackgasse er sich bugsierte. Der Fall der Mauer am 9. November könnte auch für ihn Zeichen für einen Neubeginn sein. Auf jeden Fall sagt Herr Lehmann am Schluss des Romans “Ich gehe dann mal los …” – vielleicht ist dann dieser Weg zielführender und nicht nur allein der Weg schon das Ziel.