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Hieronymus Bosch - Die Tyrannei der Töne

Bei Betrachtung der Bilder des Künstlers Hieronymus ist man sich sicher, dass man die Werke nicht nur optisch, sondern auch akustisch wahrnehmen kann. Die Schreie, das Johlen und das Grölen der Menschen hat der holländische Maler so präzise dargestellt, dass der Betrachter sich in der Hölle wähnt.

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500 Jahre Hieronymus Bosch. 500 Jahre Bildergeschichten voller Entgrenzungen, Ungeheuerlichkeiten, Höllenszenarien.

In einem seiner bekanntesten Bilder - "Garten der Lüste" - wird die Hölle von musikalischen Folterinstrumenten und deren Kakophonie beherrscht. Verdammte werden an Lauten und Harfen gekreuzigt. Ohren rollen durch das infernalische Getümmel. Die mittelalterliche Bedeutung von Musik - Harmonie der göttlichen Schöpfung - wird ins Gegenteil verkehrt.

Im Bild wird Hölle hörbar. Und der Sound des Schreckens zieht sich bis in die Gegenwart. Lärmschädigung, Tinnitus, Knalltraumata, Folter mit Heavy Metal. Ist die Tyrannei der Töne eine gängige Begleitmusik auch des alltäglichen Lebens? Und Hieronymus Bosch? Als vorausschauender Visionär symbolisiert er malend, einen tönenden tötenden Schrecken der Zukunft.

"Hieronymus Bosch - Die Tyrannei der Töne" im Überblick

Hieronymus Bosch - Die Tyrannei der Töne

von Mona Winter

Sendezeit So, 31.07.2016 | 14:04 - 15:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Feature am Sonntag"
Radiosendung