Die Zahl der Hirntod-Diagnosen ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen
Die Zahl der Hirntod-Diagnosen ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen © Kurhan / freeimages.com

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Hirntod - Ein umstrittenes Konzept

Die Diagnose Hirntod ist für Angehörige ein Faustschlag ins Gesicht. Medizinisch gesehen ist der Betroffene am leben, im Grunde aber nicht in der Lage, in irgendeiner Form am Leben teilzunehmen. Eine Zerreißprobe für Ärzte, Ethikräte und vor allem für Familie und Freunde.

Die Diagnose Hirntod war lange Zeit nur im Zusammenhang mit der Transplantationsmedizin relevant. Immer häufiger wird der Hirntod nun auch unabhängig von einer geplanten Organspende diagnostiziert.

Diese juristisch-medizinische Definition erlaubt es dann, sinnlose Therapien sehr schnell zu beenden. Neue komplizierte Richtlinien erschweren allerdings die Diagnosestellung. Laien können diesen unumkehrbaren Zustand zwischen Leben und Tod kaum akzeptieren, denn viele Hirntote sehen einfach zu sehr wie lebende Menschen aus.

Wenn die Angehörige zudem schlecht betreut werden, bleibt nicht selten ein lebenslanges, psychisches Trauma zurück. Vergebens sucht man ethische Konzepte, die Angehörigen und Ärzten helfen, diesen bizarren Zustand, in dem das Herz noch schlägt, aber alle Hirnfunktionen ausgefallen sind, besser zu verstehen. Selbst der Deutsche Ethikrat hat sich über das Thema Hirntod zerstritten.

"Hirntod - Ein umstrittenes Konzept" im Überblick

Hirntod - Ein umstrittenes Konzept

von Horst Gross

Sendezeit Mo, 06.06.2016 | 08:30 - 09:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Wissen"
Radiosendung