Kultur & LiteraturLeben & Liebe
"Ich bin eine Gestalt aus einem noch zu schreibenden Roman" - Eine Lange Nacht über Fernando Pessoa
Der Ruhm als einer der bedeutendsten portugiesischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts in die Geschichte einzugehen, wurde Fernando Pessoa erst nach dem Tod zuteil. Er schuf fiktive Persönlichkeiten mit eigenen Biografien und philosophischen Konzepten, unter deren Namen er seine Bücher verfasste.
Als Fernando Pessoa am 30. November 1935 im Alter von nur 47 Jahren in Lissabon stirbt, ist er nur einem kleinen Kreis von Eingeweihten bekannt.
Heute gilt er als der bedeutendste portugiesische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und als eine der Schlüsselfiguren der literarischen Moderne überhaupt.
Tagsüber als Handelskorrespondent in der Lissabonner Unterstadt tätig, schrieb Pessoa abends für seine legendäre "Truhe", in der die meisten seiner unveröffentlichten Manuskripte gelandet sind.
Am bekanntesten bei uns ist sein erst 1982 posthum in Lissabon erschienenes "Buch der Unruhe" - Tagebuchaufzeichnungen des melancholischen Hilfsbuchhalters Bernardo Soares. Er ist eine der fiktiven Persönlichkeiten, der sogenannten Heteronyme, mit eigenen Biografien, eigener Poesie und Prosa sowie eigenen philosophischen Konzepten, die Pessoa geschaffen hat. Multiple Verkörperungen seines Denkens und dichterischen Schaffens mit Namen: Alberto Caeiro, Ricardo Reis, Álvaro de Campos, um nur die wichtigsten zu nennen.
Mit Lissabon, der Stadt am Tejo und ihrer Geschichte, ihrem kurzen, frühen Glanz und ihrem langen Niedergang, fühlte sich Pessoa Zeit seines Lebens innig verbunden.
Eine Lange Nacht über Fernando Pessoa im Überblick
Sendezeit | Sa, 28.11.2015 | 00:05 - 03:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Lange Nacht" |