Deutschlandfunk-Logo
© Deutschlandfunk

Hörspiel

"Im Zug der Zeit" - Eine Wiener Operndiva dankt ab

Einst war sie ein Opernstar, doch die Zeiten sind vorbei. Heute holt sie niemand ab, als sie aus dem Zug steigt, der sie von der Schweiz nach Österreich gebracht hat. An der Wiener Staatsoper feierte die Diva ihre größten Erfolge, ein letztes Mal soll sie nun dort auftreten. Doch es kommt anders...

Es sollte ein letzter, glanzvoller Auftritt werden. Einmal noch sollte die Diva, ein Opernstar von gestern, anlässlich einer Feier die Bühne der Staatsoper in Wien betreten. Jenen Ort, an dem sie ihre größten Erfolge gefeiert hat.

Gemeinsam mit ihrer Gouvernante besteigt sie in der Schweiz, dem Ort ihres Exils, den Zug. Schon einmal, vor mehr als einem halben Jahrhundert, war sie diese Strecke gefahren. In umgekehrter Richtung allerdings. Und keineswegs freiwillig. Denn Wien war damals kein Ort, an dem sie bleiben konnte. Und jetzt? Niemand, der sie abholt, keiner erwartet sie.

Man wohnt im Sacher. Mit Blick auf die Oper. Als der Festakt beginnen soll, steigt Rauch aus dem ersten Haus am Ring. Ein Anschlag? Späte Rache? Oder gerechtes Schicksal? Der Tafelspitz jedenfalls ist großartig. Nach wie vor.

In seinem Kammerspiel für zwei wohltemperierte Damen spielt Jürg Amann sehr subtil mit historischen Versatzstücken.

Zum Autor

Jürg Amann (1947-2013), Schweizer Schriftsteller, Verfasser von Prosawerken, Theaterstücken, Hörspielen und Kinderbüchern.

"Im Zug der Zeit" im Überblick

Im Zug der Zeit

von Jürg Amann

Mit Elisabeth Orth, Bibiana Zeller, Roland Koch

Produktion: 2009

Sendezeit Di, 28.10.2014 | 20:10 - 21:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Hörspiel"
Radiosendung