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In kritischem Zustand - Die Zukunft der privaten Krankenversicherung
Viele Gesundheitsökonomen sehen die private Krankenversicherung mittelfristig als Auslaufmodell. Auch politischer Rückhalt fehlt den Privaten zunehmend. Steigende Beiträge führen dazu, dass die Branche nur wenig Zulauf erfährt. Und bereits privat versicherte Patienten können sie kaum noch zahlen.
"Private Krankenversicherung ab 55 Euro monatlich" - das Billigangebot sorgte für Ärger beim Verband der privaten Krankenversicherer (PKV).
Der fürchtet den Unmut "irregeführter oder abgezockter Verbraucher". Und klagte. Politische Gegner, so eine weitere Sorge, könnten derartige Werbung als Beleg sehen, dass die PKV mit "unterkalkulierten" Billigtarifen auf Kundenfang gehe.
Die Branche, mit knapp neun Millionen Versicherten in Deutschland, ist nervös geworden. Eine alternde Klientel, geringe Neuzugänge, niedrige Kapitalmarktzinsen - das alles führt zu steigenden Beiträgen.
Und dann ist da noch die Politik. Seit dem Abschied der FDP aus dem Bundestag fehlt den privaten Krankenversicherungen der traditionelle politische Verbündete. Dass dann auch noch der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn "existentielle Probleme" der privaten Versicherer diagnostizierte, sorgte für erhebliche Unruhe.
Zahlreiche Gesundheitsökonomen sehen die private Krankenversicherung mittelfristig als Auslaufmodell. Ein Ende des Privat-Systems hätte aber vor allem für viele niedergelassene Ärzte schmerzliche finanzielle Folgen: 28 Prozent ihrer Einnahmen kommen von Privatpatienten.
"Die Zukunft der privaten Krankenversicherung" im Überblick
Die Zukunft der privaten Krankenversicherung
von Anja Schrum und Ernst-Ludwig von Aster
Sendezeit | Di, 25.11.2014 | 19:30 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Wirtschaft und Umwelt" |