Feature
"Jonas Jagow" - Wie man einer Stadt den Krieg erklärt
Jonas Jagow verlässt seinen alten Wohnort, weil er die Dumpfheit, Brutalität und Langeweile nicht mehr erträgt. Er geht nach Berlin - und findet Dumpfheit, Brutalität und Langeweile. Der zornige junge Mann erklärt der Stadt den Krieg, will sie zerstören, aber zerstört letztendlich nur sich selbst.
"Es gab einen Punkt in meinem Leben, da beschloss ich fest und sicher in die große Stadt Berlin zu kommen, denn da, wo ich früher lebte, herrschten die Dumpfheit, die Brutalität, die Langeweile. Alle waren gleich und es gab keine Aussicht auf Besserung.
Es gab nun einen Punkt in meinem Leben, da lebte ich in Berlin und es herrschten die Dumpfheit, die Brutalität, die Langeweile."
Jonas Jagow, ein zorniger junger Mann, taumelt durch Berlin. Er zieht mit Freunden durch Clubs, U-Bahnschächte, tritt in einer Talkshow auf, hält öffentliche Reden und erklärt der Stadt den Krieg. Jonas Jagow will Berlin zerstören, zerstört aber immerzu sich selbst.
Zum Autor
Michel Decar, geboren 1987, Autor und Regisseur. Für "Jonas Jagow" erhielt er 2012 den Förderpreis für neue Dramatik im Rahmen des Berliner Theatertreffens. 2014 Kleist-Förderpreis für junge Dramatik für das Stück "Jenny Jannowitz".
"Jonas Jagow" im Überblick
Jonas Jagow
von Michel Decar
Mit Jan Breustedt, Lisa Hrdina, Anton Weil, Pirmin Sedlmeir, Lisa Heinrici u.a.
Produktion: 2014
Sendezeit | Mo, 21.09.2015 | 22:03 - 23:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Freispiel" |