Braucht Kants Theorie "Kritik an der Rhetorik" in der Gegenwart eine neue Interpretation?
Braucht Kants Theorie "Kritik an der Rhetorik" in der Gegenwart eine neue Interpretation? © Wikimedia Commons / Gemeinfrei

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Kant: Ein Rhetorik-Kritiker im aktuellen Kontext

Immanuel Kant kritisiert die Rhetorik als Manipulation und Gegner der Vernunft. Reden sollen aus dem Herzen kommen, nicht strategisch sein. Heute sind wir immer noch Manipulationen durch Reden ausgesetzt, z.B. im Internet. Ist es Zeit für eine neue Kritik an der Rhetorik?

Immanuel Kant verurteilt in seiner "Kritik an der Rhetorik" die Kunst der Überzeugungskunst grundsätzlich. Für den Philosophen aus Königsberg ist die Redekunst vor allem eine "Kunst des Beeinflussens und der Manipulation", die sich der Aufklärung entgegenstellt, dem Bestreben nach jener Freiheit, die es ermöglicht, die eigene Vernunft eigenständig zu nutzen.

Laut Kant sollten Reden nicht dazu dienen, strategische Interessen zu verfolgen oder zweckgerichtet zu handeln, sondern aus dem Innersten der Seele oder des Herzens entspringen. Es scheint sich seitdem wenig geändert zu haben, denn auch heute sind wir scheinbar machtlos gegenüber streitlustigen Dialektikern und ideologischen Manipulatoren, die außerhalb der Spielregeln des Fair-Play operieren, und müssen uns zudem noch einer überwältigenden Verkaufsrhetorik im Internet entgegenstemmen. Anlässlich von Kants 300. Geburtstag stellt sich daher vielleicht die Frage: Ist es an der Zeit für eine neue Auseinandersetzung mit der Rhetorik?

"Kant: Ein Rhetorik-Kritiker im aktuellen Kontext" im Überblick

Kant: Ein Rhetorik-Kritiker im aktuellen Kontext

von Andreas Maurer

Sendezeit Mo, 22.04.2024 | 19:05 - 19:30 Uhr
Sendung Ö1 "Dimensionen"
Radiosendung