Karnickel

Der Hochschullehrer Robert Brendel ist mit den Nerven am Ende. Er möchte einfach sein altes Leben zurück - und dafür müssen die Leute in seinem engsten Kreis wieder normal werden. Denn die kommen mit einer Hiobsbotschaft nach der anderen um die Ecke und verhalten sich dazu komplett neben der Spur.

Robert Brendel ist nun in den Mittfünfzigern angelangt und mit seinem Leben zufrieden. Er hat einen erfüllenden Job und eine wundervolle Frau, die sich um seinen dementen Vater kümmert. Finanziell hat die Familie einen guten Stand und über die Machenschaften seines Sohnes, der noch immer auf den künstlerischen Durchbruch wartet, kann Brendel großzügig hinwegsehen.

Doch der Überfall zweier Jugendlicher auf seine Frau Ina lässt alles aus den Fugen geraten. Diese beschließt nämlich nach mehreren Gesprächen mit dem Sozialarbeiter der Täter, mit ihnen einen therapeutischen Dialog anzufangen und hat nebenbei auch noch ihre spirituelle Ader entdeckt. Statt sich um den dementen Schwiegervater zu kümmern, konzentriert sie sich nun lieber auf ihre regelmäßigen Bauchtanz-Kurse.

Beim Versuch, seinen Vater daran zu hindern, wegzulaufen, um seine schon lange verstorbenen Kaninchen wiederzufinden, kämpft Robert mit übermannender Überforderung. Als ob das noch nicht genug wäre, steht plötzlich der Sohn Juri vor der Tür und hat seine künstlerisch eben so unerfolgreiche und schwangere Freundin Nadja im Schlepptau. Robert hat das Gefühl, im Chaos zu ertrinken, sodass Ina das Zepter wieder in die Hand nimmt. Und wo fängt man in dieser Misere an? Richtig. Beim Bau eines Kaninchenstalls.