Ein Gastspiel der Akkordeonistin Ksenija Sidorova mit dem Münchner Philharmonikern
Ein Gastspiel der Akkordeonistin Ksenija Sidorova mit dem Münchner Philharmonikern © Rainer Sturm / PIXELIO

Klassische Musik

Konzert der Münchner Philharmoniker

Die Akkordeonistin Ksenija Sidorova begeisterte bei den Konzerten der Münchner Philharmoniker im Mai unter der Leitung von Paavo Järvi. Sie spielte ein Konzert des estnischen Komponisten Erkki-Sven Tüür, der mit Järvi in einer Rockband war. Järvi ist nun Dirigent, Tüür ein bekannter Komponist.

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Die lettische Akkordeonistin Ksenija Sidorova war der Höhepunkt bei den Konzerten der Münchner Philharmoniker Anfang Mai unter der Leitung von Paavo Järvi. Die in Riga 1988 geboren Akkordeonistin entwickelte bereits als Kind eine Leidenschaft für die heimische Volksmusik, die sie durch ihre Großmutter kennenlernte. Später begann sie selbst das Akkordeonspiel und perfektionierte es in London, um schließlich auf diesem ungewöhnlichen Instrument Konzerte zu geben.

Ihr Auftritt bei den Münchner Philharmonikern führte zu einem baltischen Gipfeltreffen, da sowohl der Dirigent Järvi als auch der Komponist des von ihr gespielten Akkordeonkonzerts, Erkki-Sven Tüür, aus Estland stammen. Järvi und Tüür sind seit ihrer Jugend bekannt, als sie gemeinsam in den 1980er Jahren in Tüürs beliebter Rockband "in spe" musizierten - Järvi am Schlagzeug und Tüür als Flötist, Keyboarder und Sänger. Heute ist Järvi ein erfolgreicher Dirigent und leitet das Zürcher Tonhalle-Orchester, während Tüür als angesehener Komponist zahlreiche Werke schuf.

Das Akkordeonkonzert "Prophecy" aus dem Jahr 2007 von Andres Järvi ist ein fesselndes und beeindruckendes Stück Musik, das die vielfältigen Möglichkeiten des Instruments meisterhaft präsentiert. Es bewegt sich virtuos zwischen ausdrucksstarken Klangflächen, flüsternden Passagen und energetischen Rhythmen, die am Ende sogar in einen regelrechten "Rock" übergehen. Die Reise von Estland aus führt in Järvis Programm Richtung Norden über den Finnischen Meerbusen ins Nachbarland, zu dem renommierten finnischen Komponisten Jean Sibelius und seiner beliebten Fünften Sinfonie, die vor allem durch ihre mitreißende "Schwanen-Hymne" im Finale bekannt geworden ist.

Zu Beginn erklang ein weniger bekanntes Frühwerk von Claude Debussy: Die Auftragskomposition "Printemps", die der 25-jährige Debussy 1887 als Gewinner eines Rompreis-Stipendiums ablieferte. Die sinfonische Dichtung über das Erwachen der Natur durchlief mehrere Veränderungen, bis Debussy schließlich die endgültige Version als "Symphonische Suite" seinem Kollegen Henri Büsser überließ. Obwohl Büssers farbenprächtige Instrumentierung beeindruckend ist, hat dies Debussys Talent in "Printemps" nicht gemindert. Vor allem das einführende Flötensolo erinnert an Debussys späteres Werk "Prélude à l'après-midi d'un faune".

"Konzert der Münchner Philharmoniker" im Überblick

Konzert der Münchner Philharmoniker

von Debussy, Büsser, Tüür, Sibelius

Mit Leitung: Paavo Järvi / Ksenija Sidorova, Akkordeon

Münchner Isarphilharmonie im Gasteig HP 8

5. Mai 2024

Sendezeit Mi, 15.05.2024 | 20:05 - 22:00 Uhr
Sendung BR-KLASSIK "Konzertabend"
Radiosendung