Monopoly erfreut sich in verschiedensten Versionen bis heute großer Beliebtheit
Monopoly erfreut sich in verschiedensten Versionen bis heute großer Beliebtheit © Michael Kopatz / PIXELIO

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Lage, Lage, Lage - Auf Monopoly-Straßen von 1936 durch Berlin

Es ist eins der erfolgreichsten Brettspiele überhaupt, wurde in 37 Sprachen übersetzt und in 103 Ländern verkauft - Monopoly. Wo liegen die Anfänge in Deutschland? Ausgerechnet in der Nazizeit. In diesem Feature wird das Spiel untersucht und der Wirklichkeit gegenübergestellt.

Als das Monopoly-Spiel 1936 in Deutschland eingeführt wurde, gab es nur Berliner Straßennamen auf dem grünen quadratischen Spielfeld.

Vom ärmeren Nordwesten Moabits bis zum teuersten Grundstück, die Insel Schwanenwerder am Wannsee, waren Straßen vertreten.

Dort wohnte Propagandaminister Joseph Goebbels, der nicht als reichsreichster Bewohner einer Spitzenpreisimmobilie gelten wollte - und das Spiel noch im Jahr seines Erscheinens wieder verbot.

1953 kam ein neues Monopoly mit bundesdeutschen Allerweltsstraßennamen auf den Markt. Das alte Spiel wurde nie wieder aufgelegt. Autor Egon Koch spielt es jetzt noch einmal: Von "Los" geht er durch die alten Monopoly-Straßen und Bahnhöfe und ins Gefängnis - "nur zum Besuch".

Er entdeckt, wo das Spiel noch heute Wirklichkeit wird. Und wo in der heutigen Wirklichkeit das Spiel aufhört: bei Wohnungs- und Mietpreisen, bei Spekulation und Bankrott. Sei kein Spielverderber - lautet der Appell an die Toleranz. Wenn aber bereits das Spiel verdorben ist?

"Auf Monopoly-Straßen von 1936 durch Berlin " im Überblick

Auf Monopoly-Straßen von 1936 durch Berlin

von Egon Koch

Mit Volker Risch und Annette Wunsch

Sendezeit Mi, 03.06.2015 | 22:03 - 23:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Feature"
Radiosendung