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"Liebe ist kälter als der Tod" - Eine Lange Nacht über Rainer Werner Fassbinder
Trostlosigkeit und Aufbegehren gegen die ständig zu füllende Leere der Gefäße "Gefühl" und "Liebe" waren treibende Elemente in Rainer Werner Fassbinders Schaffen. So entstanden in 15 Jahren gut vierzig Filme, dazu Theaterstücke und Hörspiele. Am 31. Mai wäre der Regisseur siebzig Jahre alt geworden.
Er war die wilde Energie des Neuen Deutschen Films; der "Satansbraten", wie er sich nannte, der zwischen Leben und Kunst keinen Unterschied machte.
Das ruhelose Enfant terrible, das schon an der nächsten Arbeit war, bevor die vorige herausgekommen oder grandios gescheitert war.
Rainer Werner Fassbinder hat eine ganz eigene Filmsprache und ein Empfinden für Räume und Beziehungen entwickelt. Viele Filmemacher in der ganzen Welt beziehen sich auf dieses Weltbild, das die intimsten Gefühle und die historischen Geschehnisse zusammenbringen kann.
Gerne wäre er, bei allen seinen Talenten, noch zur Musik gekommen. Das und vieles andere wahrscheinlich verhinderte sein früher Tod. Fassbinder, der dieses Jahr siebzig geworden wäre, hatte nicht allzu viel Zeit, zum Mythos zu werden. 1982 starb er mit 37 Jahren.
Mit vielen Originalzitaten, nicht nur aus Filmen, sondern auch aus Theaterstücken und Hörspielen, tritt die "Lange Nacht" gleichsam in einen Dialog mit dem wichtigsten Filmemacher im Deutschland der Nachkriegsgesellschaft - weniger nostalgisch als vielmehr zur Frage, was seine Arbeiten heute zu sagen haben.
Eine Lange Nacht über Rainer Werner Fassbinder im Überblick
Sendezeit | Sa, 30.05.2015 | 00:05 - 03:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Lange Nacht" |