Legendenumwoben, beschrieben und besungen: Die Ostseeinsel Hiddensee genoss ab Anfang des 20. Jahrhunderts den Ruf einer Künstlerkolonie
Legendenumwoben, beschrieben und besungen: Die Ostseeinsel Hiddensee genoss ab Anfang des 20. Jahrhunderts den Ruf einer Künstlerkolonie © Kudischmid / PIXELIO

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Lutz Seilers "Kruso" - Eine Insel für die Schiffbrüchigen des Lebens | Teil 1 von 15

Teil 1/15 | Der heimliche Held in Lutz Seilers erstem Roman "Kruso" ist nicht der junge Student Edgar Bendler, der aus seinem alten Leben nach Hiddensee flieht, sondern die Insel selbst. Hier heuert er als Tellerwäscher an und lernt den Meister und Inselpaten Alexander Krusowitsch kennen - und die Freiheit.

Alexander Dimitrijewitsch Krusowitsch, genannt Kruso, hat mit Defoes Romanfigur Robinson Crusoe gemeinsam, dass er sich, fernab von den Machtzentralen, auf seiner kleinen Insel eine eigene gesellschaftliche Organisation erschafft.

Der heimliche Held in Lutz Seilers lang erwartetem erstem Roman ist, nein, nicht sein 'Freitag', der 24-jährige Student Edgar Bendler, der sich auf der Insel aus den Fängen seines Unglücks zu befreien sucht, sondern die Insel selbst: Hiddensee.

Sie ist ein Ort "jenseits der Nachrichten", wo sich alle Arten von Aussteigern und Systemverweigerern als Tellerwäscher und Saisonarbeiter durchschlagen können. Hier schließt Bendler Freundschaft mit dem Inselpaten Kruso, dessen Utopie von Freiheit zu funktionieren scheint.

In seinem Roman, der die Zeit zwischen 1989 bis in die Gegenwart umfasst, spürt Lutz Seiler auch den Spuren verschollener Ostseeflüchtlinge nach. Franz Dindas Lesung beschwört dazu die Atmosphäre eines jetzt - 25 Jahre später - historischen Sommers an einem magischen Ort herauf.

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