HörspielKrimi
Marie. Ein Fall - Vom Zerbrechen an der Moral des 20. Jahrhunderts
Verhalten, das heutzutage als normal angesehen wird, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts teilweise völlig undenkbar. Marie, die Tochter des Bürgermeisters, überschritt die Grenzen der moralischen Vorstellungen und wird mit dem Tod bestraft.
”Sie besitzt”, schreibt der Anstaltsarzt in einem Gutachten, “ein vorzügliches Gedächtnis, erscheint sehr gut befähigt und verfügt über eine weit über den Durchschnitt hinausgehende Bildung.” Allerdings sei die Angeklagte “moralisch minderwertig”, sie begehe “sexuelle Ausschreitungen, gibt Mangel an Scham- und Ehrgefühl zu erkennen und vertritt laxe Auffassungen über das Wesen der Gesetze”.
Marie, die Tochter eines Bürgermeisters, hat den rechten Weg verlassen. Sie liebt einen Hallodri, gleichzeitig verlobt sie sich mit einem angesehenen, wenn auch etwas farblosen Referendar. Als die Lage immer aussichtsloser wird, vergiftet sie den Verlobten mit Zyankali und schießt ihm, sicher ist sicher, mit einem entwendeten Revolver in den Mund. Dem Gericht tischt sie Lügengeschichten auf, verstrickt sich in Widersprüche und wird schließlich zum Tod “mittels Guillotine” verurteilt. Susanne Ayoub, eine Spezialistin für historische Kriminalfälle, erzählt in ihrem Hörspiel “Marie. Ein Fall”, die wahre Geschichte einer jungen Frau, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der herrschenden Moral zerbrach.
"Marie. Ein Fall - Vom Zerbrechen an der Moral des 20. Jahrhunderts" im Überblick
Marie. Ein Fall - Vom Zerbrechen an der Moral des 20. Jahrhunderts
von Susanne Ayoub
Mit Gerti Drassl, Stefano Bernardin, Markus Meyer, Wolfgang Hübsch, Andreas Patton, Ulli Maier
Produktion: 2011
Sendezeit | Fr, 01.07.2016 | 19:04 - 20:03 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Krimi" |