Die Nebenwirkungen der Medikamente schaden den Opfern der Tests noch heute
Die Nebenwirkungen der Medikamente schaden den Opfern der Tests noch heute © Mateusz Kapciak / freeimages.com

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Medikamentenversuche an Kindern in der Schweiz - "Ich will ein Geständnis"

In den 60er- und 70er-Jahren wurden viele unvertretbare Tests von Medikamenten an Kindern durchgeführt, an die die Opfer heute noch mit Nebenwirkungen erinnert werden. Wie war so etwas möglich? Und wie sieht die Ethik der Pharmakonzerne heutzutage aus?

Zufällig finden sich in verschiedenen Vormundschaftsakten Patientenprotokolle der psychiatrischen Klinik Münsterlingen im Kanton Thurgau.

Ehemalige Zöglinge aus Kinderheimen und Pflegefamilien müssen nun feststellen, dass in den 1960er und 1970er Jahren an ihnen Tabletten getestet wurden - Psychopharmaka. Niemand hatte es ihnen gesagt. Als Kinder hatten sie im Heim des katholischen Klosters Fischingen oder in Pflegefamilien gelebt. Geliefert wurden die Pillen vom Basler Konzern Ciba, heute Novartis.

An den Folgen der Versuche leiden die Betroffenen bis heute, sagen sie: an extremem Bluthochdruck, an Panikattacken und ständigen Kopfschmerzen.

Wie war es möglich, dass man an diesen Kindern experimentieren konnte? Wer ist verantwortlich, trägt Sorge für die Folgen?

Und heute? Kümmern sich Pharmakonzerne um ethische Standards, wenn sie in Indien, Rumänien oder Argentinien Arzneimittel testen? Unter welchen Umständen sind solche Tests überhaupt vertretbar?

"Medikamentenversuche an Kindern in der Schweiz" im Überblick

Medikamentenversuche an Kindern in der Schweiz

von Charly Kowalczyk

Produktion: 2014

Sendezeit Di, 21.10.2014 | 19:15 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Das Feature"
Radiosendung