Mein Vater von der Samenbank

Anna erfährt, dass sie von einer Samenspende stamme. Die Enthüllung lässt sie nicht los und sie beginnt nach dem Unbekannten in ihrem Leben zu suchen.

Als Anna von ihrer Mutter mitgeteilt bekommt, dass ihr biologischer Vater ein Samenspender war, tritt eine Starre in ihr ein. Die Frage nach dem Fremden, der nun in ihrem Leben präsent ist, beschäftigt sie unaufhörlich.

In Deutschland erblicken jährlich über 1.000 Kinder das Licht der Welt durch eine Samenspende, jedoch wird selten über dieses Thema gesprochen. Eltern stehen vor komplexen Fragen: Soll ich meinem Kind sagen, dass es durch eine Samenspende entstanden ist? Falls ja, wann und wie soll ich es vermitteln? Wenn junge Erwachsene mehr über ihren biologischen Vater erfahren möchten, stoßen sie oft auf unüberwindbare Hindernisse. Dabei ist die Kenntnis der eigenen Herkunft ein wesentlicher Bestandteil der eigenen Identität.

Auf der Suche nach ihrem biologischen Vater ist dieses Feature an Annas Seite. Seit 2001 müssen in der Schweiz die Informationen von Samenspendern für Kinder, die durch Samenspenden gezeugt wurden, offengelegt werden. Betroffene erhalten Auskunft über ihre genetischen Väter, sofern die Mutter dem offiziellen schweizerischen Verfahren gefolgt ist. Alle Fälle liegen als Dokument vor und die Daten der Samenspender werden beim Eidgenössischen Amt für das Zivilstandswesen (EAZW) für 80 Jahre archiviert.

Zum Autor

Der Düsseldorfer Frank Bowinkelmann, Jahrgang 1962, ist ein Journalist und arbeitet als Autor für Hörfunk- und Dokumentarfilme zu Themen wie Wissenschaft, Umwelt und Verbraucherschutz. Er ist Mitbegründer des Vereins foodsharing e.V. und seit 2015 dessen erster Vorsitzender. Für das Feature "Frisch auf den Müll. Warum verschwenden wir so viele Lebensmittel?" (WDR) gewann er 2012 gemeinsam mit Valentin Thurn den Journalistenpreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in der Kategorie Hörfunk. Der gebürtige Stuttgarter Valentin Thurn, Jahrgang 1963, ist ein vielfach ausgezeichneter Autor von Dokumentarfilmen und Radiofeatures sowie Herausgeber von Sachbüchern. Sein Film "Taste the waste", der sich mit der Verschwendung von Lebensmitteln befasst, erhielt Preise auf der Berlinale 2011 und gewann den Umwelt-Medienpreis der Deutschen Umwelthilfe sowie weitere Auszeichnungen im In- und Ausland. In seinem aktuellen Kinofilm "Träum weiter! Sehnsucht nach Veränderung" porträtiert Valentin Thurn fünf Menschen mit unk