Heinrich von Kleists Novelle "Die Marquise von O." sorgte mit ihrem Erscheinen Anfang des 19. Jahrhunderts für einen Skandal
Heinrich von Kleists Novelle "Die Marquise von O." sorgte mit ihrem Erscheinen Anfang des 19. Jahrhunderts für einen Skandal © Pexels / pixabay.com

HörspielLiteratur

Nach Heinrich von Kleists Novelle: "Die Marquise von O."

Am Anfang steht ein Rätsel: Die Marquise von O. ist schwanger - ohne zu wissen, wie und von wem. In der damaligen Zeit war das natürlich ein Skandal. Um den gesellschaftlichen Konventionen wieder zu entsprechen, sucht sie über eine Zeitungsannonce nach dem Vater und verspricht, ihn zu heiraten.

Die Zitadelle von M. wird von russischen Truppen gestürmt. Dabei fällt die Marquise von O. Söldnertruppen in die Hände, die sich ihrer zu bemächtigen suchen.

Im letzten Augenblick wird sie vom Grafen F., einem Hauptmann aus den Reihen des Feindes, gerettet.

Wochen später suchen Unwohlsein und Ohnmachten die Marquise heim. Nach mehrmaligen Untersuchungen gibt es keinen Zweifel: Sie ist schwanger, ohne zu wissen wie es dazu gekommen ist.

Auf der Suche nach einer Erklärung für ihren für sie unfassbaren Zustand wendet sie sich über eine Zeitungsannonce an die Öffentlichkeit, in der sie nach dem unbekannten Vater ihres Kindes sucht und verspricht diesen zu heiraten, wer immer er auch sei… Kleists "Die Marquise von O." ist spannend wie ein Krimi. Immer wieder werden neue Fährten gelegt, neue Verdächtige präsentiert und mögliche Erklärungen durchexerziert.

Bei Erscheinen der Novelle im Jahre 1808 war die Reaktion einhellig negativ. Die "unerhörte Begebenheit" einer unwissentlich zustande gekommenen Schwangerschaft war ein Skandalon, das "kein Frauenzimmer ohne Erröten lesen" konnte.

"Die Marquise von O." im Überblick

Die Marquise von O.

von Heinrich von Kleist, Regine Ahrem

Mit Ingo Hülsmann, Linda Olsansky, Imogen Kogge, Hans-Michael Rehberg, Roman Knizka u.a.

Produktion: 2011

Sendezeit So, 28.12.2014 | 14:00 - 15:00 Uhr
Sendung radio3 "Das Berlin Hörspiel"
Radiosendung