Ohne Väter

Bereits vier Väter der Frl. Wunder AG sind unter der Erde und die verbleibenden Töchter müssen sich mit der Endlichkeit ihrer Väter auseinandersetzen. Im Hörspiel werden die ambivalenten Beziehungen zwischen feministischen Töchtern und ihren Vätern thematisiert.

Die vier Töchter haben ihre Väter in verschiedenen Lebensphasen verloren - als Kleinkind, in der Pubertät und nach dem Abschluss. In diesem biografischen Hörspiel fragen sie sich, wie diese Lücke ihr Leben geprägt hat.

In einem Mystery-Setting zwischen Austreibung und Anrufung befassen sie sich mit ihren feministischen Werdegang ausgehend vom Zeitpunkt, wo ihre Väter abwesend waren. Ihre Vorstellungskraft reicht sogar bis dahin, dass ihre Väter sie heimsuchen und welche Aufträge ihrer Väter sie mit sich herumtragen. Gemeinsam suchen sie nach Spuren im Fall "Tochterschaft" und entwerfen dabei die mysteriösesten Zusammenhänge. Doch was davon sind schlichte Unterhaltung und echte Trauerarbeit?

Die verstorbenen Väter sind die Geister, die  die Frl. Wunder AG herbeirufen, um ihre eigene Verwicklung in das Patriarchat zu hinterfragen und eine Zukunft nach dem post-patriarchalischem zu erforschen.

Zum Autor

Seit 2004 produziert das neunköpfige Performancekollektiv Frl. Wunder AG Performances, Bühnenformate und Interventionen im öffentlichen Raum. Ihr letztes Werk "Solange ich atme - ein szenisches Chorkonzert über das Singen in Pandemiezeiten" wurde mit dem Förderpreis Musikvermittlung 2021 ausgezeichnet.