Feature
Protokolle gegen die Wortlosigkeit - Die Zuschauer-Mitschriften des NSU Prozesses
NSU-Watch: Dahinter verbirgt sich ein Bündnis antifaschistischer und antirassistischer Gruppen und Einzelpersonen. Ziel der Initiative ist es, den Strafprozess gegen Beate Zschäpe am Münchener Oberlandesgericht mithilfe von Protokollen so detailliert wie möglich zu dokumentieren. Ein Porträt.
Der NSU-Prozess in München gegen Beate Zschäpe und andere wird Justizgeschichte schreiben. Doch was von ihm übrig bleibt, ist offen, denn in deutschen Strafprozessen gibt es kein amtliches Wortprotokoll.
Einer kleinen Initiative ist es zu verdanken, dass der NSU-Prozess dennoch dokumentiert wird. Ein bis drei Personen sitzen Tag für Tag im Gerichtssaal und schreiben mit. Sie fertigen ein Verlaufs- und Wortprotokoll von jedem Sitzungstag. Ihre Original-Mitschriften umfassen pro Tag vierzig bis siebzig Seiten.
Daraus werden zehn bis zwölf Seiten ins Netz gestellt und zusätzlich ins Türkische übersetzt. Die Initiative nennt sich NSU-Watch. Sie schafft ein einmaliges Prozessdokument, das nicht nur aktuell von Beobachtern zu Rate gezogen werden kann, sondern auch späteren Generationen sowie Historikern helfen kann, diesen Prozess zu studieren. Thomas Moser stellt sie vor.
"Protokolle gegen die Wortlosigkeit - Die Zuschauer-Mitschriften des NSU Prozesses" im Überblick
Protokolle gegen die Wortlosigkeit - Die Zuschauer-Mitschriften des NSU Prozesses
von Thomas Moser
Sendezeit | Mo, 04.07.2016 | 19:05 - 20:00 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Tandem" |