Resi Pesendorfer und die Nazis
Resi Pesendorfer und die Nazis © Bundesarchiv, Bild 137-040965 / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0

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Resi Pesendorfer - Widerstand in Bad Ischl

Resi Pesendorfer war eine couragierte Frau, die sich gegen den Nationalsozialismus stellte. Sie engagierte sich im Widerstand und war Mitglied der KPÖ. Trotz Armut und persönlicher Gefahr kämpfte sie gegen den Faschismus und setzte sich für Freiheit ein.

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"Nein, diese Nazis waren nicht nach meinem Geschmack", äußerte sich einst Resi Pesendorfer, die im Jahr 1902 geboren wurde und stets für klare Aussagen bekannt war. Sie zeigte Mut und Entschlossenheit, mehr als die meisten ihrer Mitbürger während der "dunklen Jahren" des Nationalsozialismus.

Die Tochter einer armutsgeplagten Salzarbeiterfamilie aus Bad Ischl stand ursprünglich der sozialdemokratischen Partei nahe, schloss sich jedoch nach dem Februaraufstand 1934 der illegalen KPÖ an. Zu Beginn setzte sich Resi Pesendorfer im Kampf gegen den Austrofaschismus ein. Später, nach dem "Anschluss", engagierte sie sich als aktives und unerschrockenes Mitglied der Widerstandsgruppe "Willy Fred", die sich gegen den Nationalsozialismus in der Region zwischen Bad Ischl, Bad Goisern und dem Ausseerland stellte.

"Ich wurde immer dorthin geschickt, wo es gefährlich war", erinnerte sich die "Pasionaria des Salzkammerguts" viele Jahre später im Gespräch mit dem Filmemacher Maximilian Stelzhammer. "Vor allem habe ich Kurierdienste übernommen, oft in der Nacht, sei es zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Trotz der Dunkelheit habe ich mich nie gefürchtet."

Resi Pesendorfer wurde zu einer bedeutenden Figur im Widerstand gegen die Nazis in den oberösterreichischen Alpen. Sie organisierte Unterkünfte für die Freiheitskämpfer, half bei der Versorgung der Männer in ihren Verstecken im Toten Gebirge und war eine wichtige Anlaufstelle für das Frauennetzwerk im Tal. Gegen Ende des Krieges versteckten sich einige hundert bewaffnete Männer in den Bergen des Salzkammerguts, darunter Sozialisten, Kommunisten, Katholiken, Konservative und Protestanten: Es war ein breites weltanschauliches Spektrum vertreten. "Die friedliche Übergabe der Region an die Alliierten war die wichtigste Leistung des Widerstands", analysierte Historiker Helmut Kalss aus Altaussee.

Resi Pesendorfer und ihre Mitstreiterinnen wie Maria Plieseis, Leni Egger und Marianne Feldhammer trugen dazu maßgeblich bei. "Ich habe nur meinen Teil dazu beigetragen", sagte Pesendorfer später: "Ich wollte einfach sicherstellen, dass alles reibungslos abläuft. Die Nazis hatten mich ständig im Visier, da sie wussten, dass ich der Kommunistischen Partei angehöre. Ich habe mir geschworen, dass sie mich nicht bekommen: Ihr Hunde werdet mich nicht erwischen."

"Resi Pesendorfer - Widerstand in Bad Ischl" im Überblick

Resi Pesendorfer - Widerstand in Bad Ischl

von Günter Kaindlstorfer

Sendezeit Sa, 27.04.2024 | 09:05 - 10:00 Uhr
Sendung Ö1 "Hörbilder"
Radiosendung