Stadt im Wandel: Den Fernsehturm gab es zu der Zeit Franz Hessels noch nicht - eine pulsierende Metropole war Berlin aber schon damals
Stadt im Wandel: Den Fernsehturm gab es zu der Zeit Franz Hessels noch nicht - eine pulsierende Metropole war Berlin aber schon damals © Marta Rostek / freeimages.com

Hörspiel

"Spazieren in Berlin" - Ein Rundgang mit dem Flaneur Franz Hessel

Der Flaneur hat kein festes Ziel. Er lässt sich umhertreiben, schaut und beobachtet. Sein Spaziergang verschafft ihm Genuss und regt gleichzeitig die Gedanken an. So durchstreift auch Franz Hessel das Berlin der zwanziger Jahre. In seinem Text fängt er die Atmosphäre der pusierenden Metropole ein.

"Flanieren ist eine Art Lektüre der Straße, wobei Menschen, Gesichter, Auslagen, Schaufenster, Caféterrassen, Bahnen, Autos, Bäume zu lauter gleichberechtigten Buchstaben werden, die zusammen Worte, Sätze und Seiten eines immer neuen Buches ergeben."

So treibt Franz Hessel durch das Berlin der zwanziger Jahre und zeichnet damit das Bild einer Metropole, die seinerzeit zu den pulsierendsten Städten der Welt zählte.

Das ist heute nicht viel anders und man staunt, wie aktuell die Vergangenheit klingt.

In zehn Momentaufnahmen werden Hessels Texte von 1929 in Jazz-Kompositionen von heute eingebettet: Zehn Mitglieder des Composers Orchestra Berlin haben dabei eine Musik entwickelt, die den Rhythmus der Stadt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hörbar macht.

Zum Autor

Franz Hessel, 1880 in Stettin geboren, war Lektor, Übersetzer und Schriftsteller, u.a. "Der Kramladen des Glücks" und "Ein Flaneur in Berlin". Er lebte in München, Berlin und Paris und starb 1941 im südfranzösischen Exil.

"Spazieren in Berlin" im Überblick

Spazieren in Berlin

von Franz Hessel

Mit Sebastian Weber

Produktion: 2013

Sendezeit Mi, 07.01.2015 | 20:00 - 22:00 Uhr
Sendung NDR Kultur "Hörspiel"
Radiosendung