Thomas Mann schenkte seinem jungen Freund Georges Motschan für seine Fahrdienste die Original-Handschrift seiner "Ansprache im Goethejahr"
Thomas Mann schenkte seinem jungen Freund Georges Motschan für seine Fahrdienste die Original-Handschrift seiner "Ansprache im Goethejahr"

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"Thomas Mann - von nahem erlebt" - Chauffeurs-Erinnerungen von Georges Motschan | Teil 1 von 5

Teil 1/5 | Als Gymnasiast verehrte Georges Motschan den Autor Thomas Mann und schrieb ihm einen begeisterten Brief. Der stellte den Beginn einer engen Freundschaft zwischen dem Schriftsteller und dem Schweizer Industriellen dar. Im Sommer 1949 kutschierte Motschan das Ehepaar Mann durchs geteilte Deutschland.

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Ein enthusiasmierter Brief an Thomas Mann hatte dem Schweizer Gymnasiasten Georges Motschan 1937 eine Einladung ins Dichterhaus in Küsnacht zum Tee eingetragen.

Zwölf Jahre darauf, im Sommer 1949, konnte der inzwischen wohlhabende junge Industrielle seinen "Buick" Katja und Thomas Mann für ihre erste Nachkriegs-Deutschlandreise von Frankfurt über München nach Weimar zur Verfügung stellen, wo Thomas Mann seine Goethe-Reden hielt.

Vierzig Jahre später publizierte Georges Motschan die Chauffeurs-Erinnerungen an diese denkwürdige Reise und schildert interessantes episodisches Beiwerk - etwa den Exzess der "deutschen Fresswelle", zu dem es beim Frankfurter Magistratsbankett kam, nachdem die Ehrengäste gegangen waren. Oder den ungeplanten Reiseverlauf, der von Bayreuth in die sowjetisch besetzte Zone nach Weimar via Plauen führt, wo man in einer HO-Gaststätte rastete.

Am Ende der Tour schenkte Thomas Mann seinem jungen Freund für die hervorragenden Dienste als "Reisemarschall" die Original-Handschrift seiner "Ansprache im Goethejahr", die mit dem roten Fleck, den ein plötzliches Nasenbluten des Dichters darauf hinterlassen hat, inzwischen eine Reliquie darstellt.

Zum Autor

Georges Motschan, geboren 1920 als Sohn schweizerischer Eltern in Russland, lebte seit 1924 in der Schweiz. Die Freundschaft zu Thomas Mann, an deren Anfang ein Verehrerbrief stand, den Motschan als 16-Jähriger schrieb, erreichte über spätere Besuche in Pacific Palisades/Kalifornien (U.S.A.) in der Reisebegleitung des Ehepaares Mann während deren erster Deutschlandreise im Jahr 1949 ihren Höhepunkt. Motschan starb 1989.

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