Nach dem Tod ihres Vaters befasst sich die Autorin noch einmal neu mit der Familiengeschichte
Nach dem Tod ihres Vaters befasst sich die Autorin noch einmal neu mit der Familiengeschichte © Rainer Sturm / PIXELIO

FeatureLeben & Liebe

Verlorene Väter - Oder: Die Abrechnung

Nach dem Tod ihres Vaters findet die Autorin Katharina Seiler eine Kiste mit alten Manuskripten von ihm. Die Romane und Kurzgeschichten handeln vom Kampf des Vaters, sich von seinem eigenen Vater, einem überzeugten Nazi, loszusagen. Doch auch der Vater der Autorin ließ die Familie im Stich.

Nach dem Tod ihres Vaters findet Katharina Seiler eine Kiste mit verstaubten Manuskripten auf dem Dachboden. Romane und Kurzgeschichten, die ihr Vater in den 1950er und Anfang der 1960er Jahre geschrieben hatte.

Ihr Vater, 1927 in Berlin geboren, musste mit 16 als Flakhelfer in den Krieg, war Mitglied in der Waffen-SS und geriet 1945 in britische Gefangenschaft in Belgien. "Das Lager war die Vorhölle, in der den Tätowierten die Demokratie eingeprügelt wurde."

Im Zentrum des Romans, wie auch des Features, steht das Verhältnis zwischen dem Vater und dem Großvater, der als überzeugter Nazi die Kindheit und Jugend des Vaters geprägt hat, von dem er sich - im Roman - nach dem Krieg lossagt, es aber im wirklichen Leben nicht schafft.

Umso erschreckender erscheint in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass auch Katharina Seilers Vater später seine eigene Familie verlassen hatte, also ebenfalls zu einem "verlorenen Vater" wurde.

"Verlorene Väter" im Überblick

Verlorene Väter

von Katharina Seiler

Produktion: 2015

Sendezeit Fr, 03.04.2015 | 11:04 - 12:00 Uhr
Sendung NDR Info "Das Feature"
Radiosendung