Die Wirksamkeit von Antidepressiva
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Wissenschaft & Technik

Wie wirken Antidepressiva?

Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) werden bei Depressionen und Angststörungen häufig verschrieben, um einen Serotoninmangel auszugleichen. Es gibt Zweifel an der Serotonin-Hypothese. Denn laut Ketamin-Experiment erfolgt die Depressionsheilung nicht durch eine Serotoninflut im Gehirn.

Bei Depressionen und Angststörungen sind selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) die am häufigsten verschriebenen Psychopharmaka. Ihr Zweck besteht darin, einen Mangel an Serotonin im Gehirn auszugleichen. Diese Erklärung wird oft von Ärzten gegenüber ihren Patienten angeführt, wenn diese Medikamente verschrieben werden sollen.

Allerdings gibt es seit Jahren Zweifel an der sogenannten Serotonin-Hypothese, und es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass Psychopharmaka tatsächlich anders wirken, dass die Medikamente die Plastizität des Gehirns erhöhen. Experimente mit dem Narkosemittel Ketamin, das in der Psychiatrie eingesetzt wird, legen nahe, dass keine Flut von Serotonin im Gehirn heilend wirkt. Diese Erkenntnisse könnten die Therapie von Depressionen verändern und die Entwicklung neuer Wirkstoffe beeinflussen.

Wie wirken Antidepressiva? im Überblick

Sendezeit Mi, 10.04.2024 | 19:05 - 19:30 Uhr
Sendung Ö1 "Dimensionen"
Radiosendung