phonostar Radioköpfe

Eberhard Petschinka - Sand im Getriebe der Welt

Eberhard Petschinka ist Maler, Schriftsteller, Regisseur und - last but not least - Bewahrer akustischer Kabinettstücke. Seine Hörspielarbeiten sind vielfach prämiert. Dass der 58-Jährige ein Faible für Schostakowitsch und Marilyn Manson hat, verrät er in den phonostar Radioköpfen.

Hörspielpreis der Kriegsblinden, Prix Europa, Prix Italia, Günter-Eich-Preis - Eberhard Petschinka gehört zweifelsohne zur Hörspiel-Elite. Der gebürtige Niederösterreicher versteht es meisterlich, dem Traditionsmedium neues Leben einzuhauchen. Dabei lässt er es sich nicht nehmen, Fragen zu stellen - philosophisch, politisch, gesellschaftlich pointiert. Ganz in der Tradition des Hörspielpioniers Günter Eich, der zu Lebzeiten dazu aufrief, unbequem zu sein.

"Tut das Unnütze, singt die Lieder, die man aus eurem Mund nicht erwartet! Seid unbequem, seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)

In den phonostar Radioköpfen stellt sich regelmäßig eine Persönlichkeit aus der Radiolandschaft vor - anhand einer Reihe von Sätzen, die es zu vollenden gilt. Gleiche Bedingungen für alle. Vorhang auf, Spot an für Eberhard Petschinka.

 Mein Herz schlägt fürs Radio, weil ...
... ich ein Faible habe für mein schnell geschnittenes, trashiges Klangzeug und weil das bisher nur im Radio zu hören ist.

Mein Lieblingsradiosender:
Jeder, der meine Stücke spielt.

Drei Songs, bei denen ich das Radio lauter drehe:
Marilyn Mansons "This Is the New Shit", Schostakowitschs "Violinkonzert Nr. 1" und "Lascia ch'io pianga" von Georg Friedrich Händel.

Mein persönlicher Radioheld ist ...
... der Theoretiker der europäischen Todesschwadronen (seine Rede ist zu hören auf www.krok.cc).

Im Radio höre ich am liebsten ...
... "Zeit-Ton" (Ö1).

Das Radio schalte ich sofort ab, wenn ...
... Werbung kommt.

Das Gegenteil von Dudelfunk ist ...
... eine Oper von Monteverdi.

Die beste Internetseite im World Wide Web ist:
www.globalresearch.ca

Es gibt eine Sache, die ich immer wieder vergesse, und zwar:
Was war das nur schnell?

Der beste Rat, den ich je bekommen habe:
"Es geht in der Kunst um dich, nur um dich!"

Nie wieder möchte ich ...
... den Alltag.

Meine liebste Radioerinnerung:
Ich bin 15. Es ist Sommer. Ich liege im Freibad von Stockerau auf einem Handtuch und höre zum ersten Mal "Jumpin' Jack Flash" von den Rolling Stones.

Wenn ich könnte, würde ich tausend Stück davon essen:
Frauenherzen.

Das Beste an meinem Beruf ist ...
... dass man allein mit Klängen eine ganze Welt erschaffen kann.

Meine zwei Lieblingshörspiele sind:
Max Ophüls' "Novelle von Goethe" und Christine de Maitres "Bekenntnisse eines Hilton Doubles".