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SWR1 Meilensteine - Alben, die Geschichte machten

Jede Woche stellt die SWR1 Musikredaktion ein Meisterwerk der Rock- und Popmusik vor. Queen, Ed Sheeran, Adele, die Rolling Stones, die Beatles, Tina Turner, Bob Dylan uvm. – sie alle haben mit ihren Pop- und Rock-Alben Musikgeschichte geschrieben und längst den Status „Legenden“ erreicht. Wir holen sie wieder hervor, die größten Alben aller Zeiten. Die Platten, mit denen sich Künstler wie Creedance Clearwater Revival, die Eagles oder Fleetwood Mac unsterblich gemacht haben. Jeden Montag gibt es eine neue Folge. Dabei schaut das Team der SWR1 Musikredaktion hinter die Kulissen. Was war los in der Zeit, als dieser Meilenstein der Musikgeschichte veröffentlicht wurde – bei den Musikern und in der Welt. Was macht gerade dieses Album so besonders? Was sind die Hintergründe und wie sind sie produziert worden, die Platten, die uns immer wieder über den Weg laufen? Welche jungen Künstler haben sie beeinflusst und von wem wurden sie selbst beeinflusst? Bei uns gibt’s die Geschichten hinter den Alben, die Geschichte machten. Haben Sie Anregungen für die nächste Folge, Fragen oder Kritik? Sie erreichen die Redaktion per E-Mail unter meilensteine@swr.de.

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Folgen von SWR1 Meilensteine - Alben, die Geschichte machten

168 Folgen
  • Folge vom 13.05.2024
    The Cure – "Disintegration"
    Das Album "Disintegration" der britischen Rockband The Cure gilt als eines der besten Alben der 80er-Jahre, sagt zumindest das Musikmagazin Pitchfork. Wir schließen uns da gerne an und haben uns für die Aufzeichnung sogar im typischen The Cure Schwarz gekleidet. Bei "Disintegration" geht es um den Tod und das Altern und das alles in einem schaurig-schönen, düsteren Klanggewand mit Songs, die sich selbst viel Zeit und Raum geben, um sich zu entfalten. Zum Beispiel der Song "Pictures of You", da wird sich richtig Zeit gelassen. Bei dem Song starten die Vocals von Frontmann Robert Smith, die fast schon so was sind wie eine Anleitung für Herzschmerz und Trauer, erst nach über zwei Minuten. "Ich sehe uns auf diesem Album, wenn ich das Bild aufmachen will im Spa-Bereich im Hotel "Zur dunklen Seele des Robert S." und er ist der Bademeister und lässt uns gleich im ersten Song ("Plainsong") ein großes Bad ein. Mit den The-Cure-Badezusätzen, die wir brauchen. Da ist Melancholie, da ist Hall, da ist Einsamkeit, da ist Größe, da ist Verlorensein – alles das tut er rein", sagt SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig. Zu Gast in dieser Folge der SWR1 Meilensteine ist Heiko Maile von der deutschen Band Camouflage, die mit "The Great Commandment" und "Love Is a Shield" auch in den 80ern zwei große Hits hatten. Dank des Managements hatte die Band 1989 schon die Möglichkeit, vor der Veröffentlichung von "Disintegration" in das Album von The Cure reinzuhören. Heiko Maile erinnert sich noch daran, wie die Band das Album "Disintegration" während eines bitterkalten Videodrehs zum ersten Mal gehört hat. "Da kam der A&R-Manger von der Firma und hatte dieses Tape dabei von The Cure, "Disintegration" [...] Dann haben wir das quasi damals im Auto am Strand in Sankt Peter-Ording das aller erste Mal gehört und das werde ich nie vergessen! Sehr beeindruckend", beschreibt Heiko Maile von Camouflage die damalige Situation. Wie auch bei "Pictures of You" startet der Opener des Albums mit einem langen Intro. Beim "Plainsong" macht The Cure auch genau, was der Titel sagt. Es ist eigentlich ein einfacher Song, der aber mit vielen Klangflächen arbeitet und den Hörer schön langsam in das Album hineinzieht. Langsam aber mit einem epischen großen Sound. "Ich denke, es ist einfach ein Ort, den sie (The Cure) da festlegen. Also sie holen dich ab und sagen: "Hier, das ist unser Ort, damit fangen wir an!" [...] Jeder, der das nicht aushält, sollte die Platte dann auch nicht weiterhören! Das ist wie ein Statement", meint Heiko Maile. The Cure arbeiten aber nicht nur mit großen epischen Sounds auf "Disintegration". Manchmal sind es gerade die kleinen Dinge in den Songs, die sie so besonders machen. Beim Erfolgssong “Lullaby” zum Beispiel besingt Robert Smith den Spinnenmann, der sich immer näher heranschleicht. Diesen Spinnenmann können wir im Song sogar richtig eindeutig hören, in Form der hohen gezupften Töne schleicht sich der Spinnenmann Schritt für Schritt immer näher an sein Opfer. Unglaublich, wie schön bedrohlich das im Song klingt.  Noch intensiver wird das "Lullaby"-Erlebnis, wenn man sich das Musikvideo zum Song anschaut. In dem liegt Sänger Robert Smith in Spinnenweben eingewickelt im Bett und wartet eigentlich nur darauf, dass der Spinnenmann näher kommt und ihn auffrisst. Beim Musiksender MTV war das Video damals ein echter Dauerbrenner. Auch wenn es bei den meisten Songs auf "Disintegration" eher düsterer zugeht, die traurige Melancholie ist ja bei Robert Smith und Co. quasi ihr Markenzeichen, gibt es auch ein kleines Stimmungshoch: "Lovesong". Der Song ist sozusagen der Teil der Platte, der für die emotionale Dynamik zuständig ist. "Lovesong" ist dabei eine Liebeserklärung an Mary Poole, die langjährige Freundin von Sänger Robert Smith. Auch Megastar Adele hat "Lovesong" schon gecovert, in einer deutlich düstereren Variante als The Cure – aber nicht weniger schön. Für SWR Meilensteine Gast Heiko Maile von Camouflage ist "Disintegration" so was wie "der Schlusspunkt von The Cure", erzählt der Musiker im Podcast: "Weil, ich bin Ultra-Fan von dem Frühwerk. Als es in "Disintegration" ging [...] das schließt auch so ein bisschen meine The Cure Zeit ab. In "Disintegration" steckt irgendwie auch fast alles, was vorher schon da war. [...] Wenn ich jetzt jemandem ein Album empfehlen müsste, würde ich schon auch das Album nehmen, weil da steckt schon sehr viel drin von The Cure." __________ Über diese Songs vom Album "Disintegration" wird im Podcast gesprochen: (15:09) – "Plainsong"(22:06) – "Lullaby"(34:19) – "Lovesong"(41:32) – "Pictures of You"(53:23) – "Disintegration"__________ Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen: (04:34) – "The Great Commandment" von Camouflage(04:50) – "Love Is a Shield" von Camouflage(08:17) – "Raw Like Sushi" von Neneh Cherry(08:27) – "Seeds of Love" von Tears for Fears(20:07) – "Chariots of Fire" von Vangelis(39:03) – "Lovesong" (Cover) von Adele(55:47) – "Running Up That Hill" von Kate Bush__________ Shownotes: Der offizielle Youtube-Kanal von The Cure: https://www.youtube.com/channel/UCL_zMdXdM51oSi5XpxTvRtQ “Love Is a Shield” von Camouflage: https://www.youtube.com/watch?v=xmUGnrI9aV8 “Lullaby” von The Cure: https://www.youtube.com/watch?v=ijxk-fgcg7c “Lovesong” in der Coverversion von Adele: https://www.youtube.com/watch?v=naUqWQ-of6o __________ Ihr wollt mehr Podcasts wie diesen? 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  • Folge vom 06.05.2024
    Herbert Grönemeyer – "4630 Bochum"
    Vor 40 Jahren gelang Herbert Grönemeyer mit der Veröffentlichung seines fünften Albums "4630 Bochum" kommerziell und künstlerisch der große Durchbruch. Er wird zu dem Superstar, der er bis heute ist. Mit über 3 Millionen verkauften Exemplaren ist "4630 Bochum" eines der erfolgreichsten Alben aller Zeiten und ein Meilenstein für die deutsche Rockmusik, der Jahrzehnte geprägt und überdauert hat. Herbert Grönemeyer hat hier seinen ganz eigenen Stil gefunden und damit das Fundament für seine Karriere gesetzt. Grönemeyers Anfänge Musikalisch war Grönemeyer bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung seines fünften Albums "4630 Bochum" noch ziemlich erfolglos. Er hatte bereits vier Alben mit seiner damaligen Plattenfirma aufgenommen, die jedoch auf wenig Interesse gestoßen sind, sodass ihm Intercord schließlich den Vertrag gekündigt hat. Daraufhin nimmt ihn EMI unter Vertrag, zwischen Januar und März 1984 wird "4630 Bochum" in deren Tonstudios in Köln aufgenommen. "4630 Bochum" – Der große Durchbruch für Grönemeyer "4630 Bochum" ist für Herbert Grönemeyer nicht nur kommerziell, sondern auch künstlerisch der große Durchbruch. Er hat seinen Stil gefunden, er hat sich gefunden und auch seine Band, mit der er noch bis heute zum großen Teil zusammenspielt. Westernhagen war zu diesem Zeitpunkt eher ein Blues-Rocker, der selbsternannte Panikrocker Udo Lindenberg hatte punkige Einflüsse und die Neue Deutsche Welle war eher auf Unterhaltung aus. Peter Maffay machte Schlagerrock und Grönemeyer hat eigentlich damit angefangen, richtigen deutschen Rock-Pop zu machen. Er hat mit "4630 Bochum" etwas ganz Eigenes geschaffen und diesem Stil ist er bis heute treu geblieben. Das Album besteht aus einer A- und einer B-Seite, wobei die Songs auf der A-Seite des Albums tatsächlich zu Hits wurden, während sich auf der B-Seite die etwas Abseitigeren befanden. "Bochum", "Männer", "Flugzeuge im Bauch", "Alkohol" und "Amerika" sind die Songs, die auch heute noch fast jeder kennt. "Bochum" – Eine musikalische Liebeserklärung Grönemeyer ist im niedersächsischen Clausthal-Zellerfeld geboren, aber in Bochum aufgewachsen. Mit seiner musikalischen Liebeserklärung an die Stadt hat er Bochum ein Denkmal gesetzt. Über London, Berlin, Rio oder New York gibt es hunderte Songs, sogar über Köln, gibt es unzählige musikalische Liebeserklärungen, aber über Bochum und das Ruhrgebiet nur eine: Grönemeyers "Bochum". Bis zum heutigen Tage wird vor jedem Heimspiel des gleichnamigen VFL, die Hymne an die Stadt, die Menschen und den Verein gespielt. Wie tief diese Hymne in die Herzen der Menschen geht, ist auf Grönemeyers Konzerten zu spüren, wenn alle Besucher und Besucherinnen dieses Lied mit ihm gemeinsam singen. "Bochum" ist international produziert, ein Song zum Mitsingen, bei dem im Hintergrund trotzdem sehr viel passiert, hier kommt einfach alles zusammen. Grönemeyers Umgang mit der deutschen Sprache Der Weg der Emanzipation vom deutschsprachigen Rock und Pop weg vom Schlager, aber auch weg von der englischen Sprache, ist bis heute ein ziemlich steiniger. Es musste eine eigene deutsche Ausdrucksweise gefunden werden und das ist vielen Musikern nicht leicht gefallen. Udo Lindenberg ist auf diesem Gebiet ein Pionier, der praktisch seinen eigenen Pop-Dialekt für sich geprägt hat. Und auch Grönemeyer hat einen ganz eigenen Weg gewählt mit der deutschen Sprache umzugehen: "Herbert Grönemeyer macht das Deutsche noch kantiger als es ohnehin schon ist und bellt die Silben förmlich raus." (SWR1 Musikredakteur Frank König) Was Grönemeyer so besonders macht Grönemeyer ist insgesamt eigentlich eher eine Art "Anti-Star" in fast allen Belangen, SWR1 Musikredakteur Niels Berkefeld vermutet dahinter auch sein Erfolgrezept "Er ist Grönemeyer, so wie er halt ist" — er wirkt absolut authentisch. Ein wichtiger Fakt ist, dass Grönemeyer in fast allen Fällen zuerst die Musik schreibt und später den Text. Oft hat er zu dem Zeitpunkt selbst noch keine Ahnung, was er auf die Musik singen wird. In einem Interview hat er SWR1 Musikredakteur Niels Berkefeld verraten, dass er sich später selbst darüber wundert, was ihm da eigentlich so gelungen ist. "4630 Bochum" von Herbert Grönemeyer – Ein Meilenstein der Musikgeschichte Zum 40-jährigen Jubiläum von "4630 Bochum" erscheint am 7. Juni 2024 eine Neuauflage mit dem Titel "4630 Bochum (40 Jahre Edition)" bei seiner eignenen Plattenfirma "Grönland Records". Darauf befinden sich unter anderem fünf musikalische Neuinterpretationen von bekannten deutschen Künstlern der neuen Musikgeneration, wie beispielsweise "Flugzeuge im Bauch" von CÉLINE und Herbert Grönemeyer. Noch mehr über die unzähligen Cover-Versionen und Neuauflagen diverser Songs des Albums "4630 Bochum", die Entstehung und den Erfolg der Hits "Flugzeuge im Bauch", "Männer" und "Alkohol", Grönemeyers Ausflug in die englische Sprache und vieles mehr, im SWR1 Meilensteine Podcast "4630 Bochum" von Herbert Grönemeyer. __________ Shownotes Wie Grönemeyer bei Bochum seine Plattenfirma ausgetrickst hat: https://www.youtube.com/watch?v=_Ks0eNPs_j0 Offzieller Youtube-Kanal von Herbert Grönemeyer: https://www.youtube.com/@Groenemeyer "Männer" in der griechischen Version von Vicky Leandros: https://www.youtube.com/watch?v=dBZwApPB9p4 SWR1 Meilensteine BAP – "Für usszenschnigge!": https://www.swr.de/swr1/rp/meilensteine/bap-fuer-usszenschnigge-104.html SWR1 Meilensteine Bruce Springsteen – "Born in the USA": https://www.swr.de/swr1/rp/meilensteine/bruce-springsteen-born-in-the-usa-102.html __________ Über diese Songs vom Album "4630 Bochum" wird im Podcast gesprochen (09:30) – "Bochum"(22:50) – "Männer"(34:28) – "Flugzeuge im Bauch"(44:50) – "Alkohol"(54:42) – "Amerika"__________ Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen (14:30) – "Südstadt verzäll nix" von BAP(25:03) – "Neue Männer braucht das Land" von Ina Deter & Band(28:13) – "Männer" in der griechischen Version von Vicky Leandros(28:55) – "Männer" von Bläck Fööss(40:55) – "Flugzeuge im Bauch" von Oli.P(41:43) – "Flugzeuge im Bauch" von CÉLINE, Herbert Grönemeyer(43:25) – "Airplanes in My Head" von Herbert Grönemeyer __________ Ihr wollt mehr Podcasts wie diesen? 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  • Folge vom 29.04.2024
    The Who – "Tommy"
    Am 19. Mai 1969 erscheint die grandiose und stilprägende Rockoper "Tommy" von The Who und damit ihre Eintrittskarte in den Rockolymp. Das Konzeptalbum erzählt die Geschichte des tauben, stummen und blinden Tommy Walker. "Tommy" hat in den USA Doppel-Platin abgeräumt und auch in Europa mehrere Goldene Schallplatten erspielt. 1975 folgte die Umsetzung des Meisterwerks als Film – prominent besetzt mit Elton John als Pinball Wizard, mit Tina Turner als Acid Queen und Eric Clapton als Priester. Es folgten diverse Musical-Inszenierungen, eine Orchesterversion und vieles mehr. Krawall aus Kunstform – The Who The Who waren für ihre harte Gangart bekannt, sie galten als die lauteste Rockband der Welt, als Chaoten und zertrümmerten ihre Instrumente während oder nach den Gigs. Doch nicht nur die Band hatte einen Hang zur Zerstörung, auch das Publikum hat während ihrer Gigs im Zuschauerraum der Veranstaltungslocations viel kaputt gemacht. Das führte zu horrenden Rechnungen an die Band, die von Veranstaltern, Veranstaltungsorten und auch von den Hotelzimmern, in denen The Who gewohnt haben, gestellt wurden. Daher musste die Band einen Weg finden erfolgreich zu sein und Musik zu schreiben, die anders ist. "Sgt. Pepper" von den Beatles öffnete 1967 die Türen für eine Zeit der Aufbruchsstimmung, in der alles möglich zu sein schien. Die Bands sind neue Wege gegangen und konnten sich gleichzeitig sicher sein, dass ihre Fans sie begleiten würden. "Tommy" – Die erste Rockoper von The Who The-Who-Gitarrist Pete Townshend hat die Idee und Geschichte hinter der Rockoper "Tommy" entwickelt und geschrieben. Sie erzählt von Tommy, einem schwer traumatisierten Kind, das den Mord des Vaters am Liebhaber der Mutter miterlebt hat, aber nicht drüber sprechen darf. Viel mehr noch, ihm wird ausgeredet, dass das Erlebte jemals geschehen sei. Daraufhin wird Tommy taub, stumm und blind, verliert seine komplette Sinneswahrnehmung. Es treten diverse Charaktere auf, die Tommy nicht nur quälen sondern auch missbrauchen und andere, die versuchen wollen ihn zu heilen. Townshend hat fast alle Songs selbst geschrieben und komponiert. Dabei ließ er sich stark von seinem indischen Guru Meher Baba beeinflussen, von dem auch die Weisheit "Je größer die Liebe, desto sanfter die Stimme" überliefert wurde. Mit "Tommy" heben The Who ihr bisheriges Schaffen auf ein ganz neues Level. "Rockmusik wird plötzlich seriös, sie wird künstlerisch, sie wird zu einem dramatischen Medium, und all das schafft Pete Townshend." SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius Im Unterschied zu einer klassischen Oper, in welcher jede Rolle auf eine eigene Figur verteilt ist, spielt Sänger Roger Daltrey in "Tommy" alle Rollen gleichzeitig. Eine weitere Besonderheit: Alle Songs sollten auch live spielbar sein. Die Rolle von Manager und Produzent Kit Lambert: Sein Einfluss auf "Tommy" Kit Lambert war Mitte der 60er Jahre ein Manager der Band. Er hat als Sohn eines berühmten Dirigenten die klassische Musik an Townshend herangeführt und gab ihm als Inspiration Platten von Richard Wagner, der die wirklich großen dramatischen Opern geschrieben und durchkomponiert hat. Doch Lambert war nicht nur Manager der Band, er hat auch produziert und ist daher maßgeblich am Klangbild der Platte beiteiligt. "Das klingt monumental das Ding!" - SWR1 Musikredakteur Frank König über das Klangbild von "Tommy" Pinball Wizard – Der größte Hit auf "Tommy" Mit dem Song "Pinball Wizard" hat es Pete Townshend letztlich geschafft auch seine Bandkollegen für "Tommy" zu begeistern. Dieser Song wurde unabhänigig vom Album ein riesen Hit und war für viele die Eintrittskarte ins Stück und für die Band. "Tommy" – Ein Meilenstein der Musikgeschichte Wieso die Rockoper nicht nur für die Band ein großer Schritt war, sondern vor allem auch für Frontmann Roger Daltrey, was ihren Auftritt auf Woodstock so besonders machte und wie sich Tommy in der Geschichte schließlich selbst befreit und zum Messias wird, das und vieles mehr im SWR1 Meilenstein "Tommy" von The Who. __________ Über diese Songs vom Album "Tommy" wird im Podcast gesprochen (04:22) – "Overture"(10:18) – "1921"(15:29) – "Eyesight for the Blind"(15:55) – "Cousin Kevin"(16:11) – "The Acid Queen"(16:26) – "Fiddle About"(21:20) – "Christmas"(28:53) – "Pinball Wizard"(31:55) – "I'm Free"(36:46) – "Tommy's Holiday Camp"(39:23) – "We're Not Gonna Take It / See Me, Feel Me"__________ Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen (27:47) – "Night In The City " von Electric Light Orchestra (39:23) – "Ziggy Stardust" von David Bowie__________ Shownotes The Who und "Pinball Wizard" im Beat-Club: https://www.youtube.com/watch?v=6FRsyDNvtWADie deutsche Band „German Bonds“ Live im Beat-Club_ https://www.youtube.com/watch?v=288cvHTOn_kDokumentation "The Who – Die explosive Geschichte einer Band" bei Arte: https://www.arte.tv/de/videos/101888-000-A/the-who-die-explosive-geschichte-einer-band/ SWR1 Meilensteine Folge zu "Abbey Road": https://www.swr.de/swr1/rp/meilensteine/swr1-meilensteine-the-beatles-abbey-road-100.html__________ Ihr wollt mehr Podcasts wie diesen? 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  • Folge vom 22.04.2024
    Blur – "Parklife"
    Blur haben mit ihrem dritten Studioalbum "Parklife" einen Meilenstein und vielleicht sogar den Gründungsstein der Britpop-Welle der 90er Jahre ins Rollen gebracht. Nach einer desaströsen, abgebrochenen US-Tour ist für die Band "Blur" 1993 klar: Unser Publikum, das ist nicht die ganze Welt, sondern wir fokussieren uns auf unsere britische Heimat. Mit diesem Entschluss haben Damon Albarn, Graham Coxon, Dave Rowntree und Alex James die richtige Entscheidung getroffen. Mit ihrem Album "Parklife" hatte sich die Band dann 1994 nicht nur selbst musikalisch weiterentwickelt, sondern sie haben auch sowas wie den Grundstein des Britpop gelegt. "Ich glaube, Blur liefern mit diesem Album die perfekte, und zwar umfassende Blaupause für die Ära und den Begriff des Britpop", analysiert SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig. "Parklife" ist bis heute das erfolgreichste Album der Band. Viermal Platin gab es unter anderem für das Album, außerdem noch vier gewonnene BRIT-Awards. Und das Online-Musikmagazin Pitchfork wählte "Parklife" auf Platz zwei der besten Britpop-Alben aller Zeiten, hinter Pulp und ihrem Album "Different Class". Gegen ihre Erzrivalen, Oasis und ihre legendäre Britpop-Platte "(What's The Story) Morning Glory?", konnten sich Blur demnach durchsetzen. Oasis landen in diesem Ranking "nur" auf Platz vier, trotz ihres Megahits "Wonderwall". Das hat Blur selbst mit Sicherheit gefreut, gab es doch in der Vergangenheit häufiger öffentlich ausgetragene Schlammschlachten zwischen Blur und Oasis, wer denn jetzt die beste Britpop-Band aller Zeiten sei. Schräge Gitarren, Shoegaze Sounds, Synthie-Beats – auf "Parklife" verbinden Blur die unterschiedlichsten musikalischen Elemente miteinander, was dafür sorgt, dass die Platte immer überrascht und durch den einzigartigen Sound sehr im Kopf hängen bleibt. Dabei klingt jeder einzelne Song vollkommen anders als der davor, wodurch die Platte auch eine unglaubliche Vielfalt bietet. "Blur erschaffen ein musikalisches Bilderbuch, in dem man immer wieder blättern möchte", meint Stephan Fahrig. Die Band kümmert sich wenig um einen ausgefeilten "Look of Sound" für das ganze Album. Blur machen immer das Beste für einen einzelnen Song. Auch wenn das bedeutet, dass Frontman Damon Albarn beim größten Hit der Platte "Parklife" selbst das Mikrofon an Schauspieler Phil Daniels abtritt. Bei dem Song gefiel Damon Albarn selbst sein Gesang in den Strophen überhaupt nicht, weshalb sie für den Song Schauspieler Phil Daniels dazu geholt haben, der auch der eigentliche Star im späteren Musikvideo wurde. Daniels hatte auch bereits vorher Kontakt zu Musikern gehabt, im Film zu "Quadrophenia" von The Who spielte der Schauspieler die Rolle des Jimmy Cooper. Die Texte stammen natürlich von Mastermind Damon Albarn selbst und sind gespickt mit unglaublich vielen kleinen, alltäglichen, aber sehr genauen Beobachtungen, Beschreibungen und auch jeder Menge Witz und Sarkasmus. Das macht die Texte so nah, so real und auch so britisch. Nicht nur im Video zu "Parklife" wird es richtig britisch, nicht zuletzt, wenn das Beatles-Cover zum Album "Abbey Road" nachgestellt wird. Auch beim Song "To The End" wird mit inoffiziellen britischen Heiligtümern kokettiert. Der Song und das Video zu "To The End" klingen und sehen doch in Teilen sehr nach dem berühmtesten britischen Agenten aus. Damit ist natürlich "Bond, James Bond" gemeint. Das wird auch auf dem Cover zur Single "To The End" deutlich, auf dem neben einer Rose auch das gleiche Modell von Bonds ikonischer Dienstwaffe zu sehen ist. Dass "Parklife" vor allem in Großbritannien so erfolgreich war, hat mit Sicherheit auch damit zu tun, dass Blur sich auch sehr stark an ehemaliger erfolgreicher britischer Musik bedient haben: Auf "Parklife" wird es punkig, es gibt New Wave und Synthie-Pop und auch der Mersey Beat der 60er-Jahre findet hier seinen Platz. Einige Referenzen zu den Beatles finden sich natürlich auch auf "Parklife", wenn man sich zum Beispiel mal die Chorgesänge anhört. "Britpop ist das Tor vergangener musikalischer Epochen", so beschreibt es SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig im SWR1 Meilensteine Podcast. "Parklife ist ein ganz besonderer, alternativer Reise- und Gesellschaftsführer für England und besonders für den Londoner Raum", so Fahrig weiter. __________ Über diese Songs vom Album "Parklife" wird im Podcast gesprochen (19:49) – "Girls & Boys" (32:51) – "Tracy Jacks" (37:32) – "Parklife" (55:07) – "To The End"  (01:05:27) – "This Is A Low" __________ Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen (34:34) – "David Watts" von The Kinks (01:17:26) – "Bold As Love" von Jimi Hendrix __________ Shownotes ARD-Podcast-Tipp "Fuck you very, very much!": https://www.ardaudiothek.de/episode/fuck-you-very-very-much-die-groessten-beefs-im-musikbiz/oasis-vs-blur-der-britpop-battle/ard-kultur/13206741/ Beef zwischen Oasis und Blur bei den "BRIT-Awards": https://www.youtube.com/watch?v=ronepzBsQ3M Youtube-Kanal von Blur: https://www.youtube.com/channel/UCLdfTpBoh9G_DI3OURnIFOQ Bandbiografie von "Blur": https://www.laut.de/Blur Interview mit Schauspieler Phil Daniels bei Radio X: https://www.youtube.com/watch?v=eOLzthiL51o __________ Ihr wollt mehr Podcasts wie diesen? 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