Irmgard Keun beschreibt das Leben im Nationalsozialismus, das sie selbst erlebt hat: „ein Deutschland voll berauschter Spießbürger“, wie sie sagte, „berauscht, weil sie gehorchen und Angst haben durften und berauscht, weil sie Macht bekommen hatten.“ Ihre Geschichte spielt 1936 in Frankfurt am Main. Sanna und Gerti sind dabei, als Hitler über den Opernplatz fährt. Für Bertchen Silias hat er keine Zeit. Das Kind sollte ein Gedicht vortragen. Anschließend trifft man sich in der Braugaststätte Henninger. Dort provoziert Gerti einen SA-Mann namens Pielmann so, dass Sanna sie schließlich sicherheitshalber auf die Toilette lotst.
Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
Literatur
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Folge vom 09.10.2025Irmgard Keun: Nach Mitternacht (4/15)
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Folge vom 09.10.2025Irmgard Keun: Nach Mitternacht (5/15)Bertchen Silias ist völlig überdreht. Im Henninger-Bräu in Frankfurt am Main muss das Kind immer wieder ein Gedicht aufsagen, das eigentlich für Hitler gedacht war, dem die Menge auf dem Opernplatz zugejubelt hatte. Spät abends fällt das Kind in seinen teuren Fliederstrauß und ist tot. Schnell leert sich das Lokal. Nur Sanna und Gerti bleiben - und Gertis Verehrer Kurt Pielmann von der SA. Auch Herr Kulmbach von der SS ist noch da. Von den vieren ist keiner mehr nüchtern. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
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Folge vom 09.10.2025Irmgard Keun: Nach Mitternacht (6/15)Erzählerin ist die 19-jährige Susanne, genannt Sanna. Sie erinnert sich, wie sie 1933 nach Köln kam, um ihrer Tante Adelheid im Geschäft zu helfen. Deren Sohn Franz, an den sie gerne denkt, hatte sie am Bahnhof abgeholt. Nicht vergessen kann sie, wie böse Tante Adelheid zu ihr war. Außerdem ist ihr der Besuch einer Ausstellung im Gedächtnis geblieben. Sie sollte - aus Sicht der Nationalsozialisten - die Folgen der sogenannten „Rassenvermischung eines Volkes“ demonstrieren. Anschließend hatte sich Tante Adelheid mit einem Regierungsrat über Geschlechtskrankheiten ereifert. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.
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Folge vom 09.10.2025Irmgard Keun: Nach Mitternacht (7/15)Die Erzählerin Susanne, genannt Sanna, denkt noch immer an ihren Cousin Franz in Köln. Als er drei Jahre alt war, starb sein jüngerer Bruder im brennenden Elternhaus. Die abwesende Mutter – Sannas Tante Adelheid - gab dem Jungen ein Leben lang die Schuld daran. Tante Adelheid unternimmt auch alles, um ihre Beziehung zu zerstören, nachdem sich Sanna und Franz verliebt haben. Fast gelingt ihr das – als nämlich eines Tages Paul, ein Freund von Franz, die Tante und ihre Kundin Fräulein Fricke im Laden ein wenig reizt und ihr „gutes nationalsozialistisches Gefühl“ in Frage stellt. Das Audio ist online bis zum 29.01.2026.