Sarah Vaughan feiert ihren 100. Geburtstag, Bremen zwei grautuliert mit einem Porträt
Sarah Vaughan feiert ihren 100. Geburtstag, Bremen zwei grautuliert mit einem Porträt © RAWKU5 / freeimages.com

JazzBunt gemischt

100. Geburtstag Sarah Vaughan

Billie Holiday, Ella Fitzgerald und Sarah Vaughan sind die bekanntesten klassischen Jazzsängerinnen. Vaughan wurde 1924 geboren und feiert dieses Jahr ihren 100. Geburtstag. Die Sendung ehrt sie mit Konzertaufnahmen aus verschiedenen Lebensphasen.

Wenn es um die bedeutendsten und einflussreichsten Jazzsängerinnen des klassischen Jazz geht, werden drei Namen immer wieder genannt: Billie Holiday, Jahrgang 1915, Ella Fitzgerald, Jahrgang 1917, und Sarah Vaughan, die jüngste von ihnen. Am 27. März 1924 wurde Vaughan in Newark, New Jersey geboren und zelebriert dieses Jahr ihren 100. Geburtstag.

Ihr Spitzname war "The Divine One", also "die Göttliche", so steht es in den Geschichtsbüchern der Musik, das wohl die Bewunderung für ihre Gesangskunst ausdrücken sollte. Ihre Stimme war bemerkenswert, vielseitig und wandelbar; ihr Klang hatte kaum Vergleichbares. Die Sendung bringt Aufnahmen ihrer Konzerte aus verschiedenen Phasen ihres Lebens, um sie zu ehren.

Wie viel anderer großer afroamerikanischer Musiklegenden wurde ihre Kindheit stark von der Kirchenmusik geprägt. Ihr Vater Jake war ein sehr religiöser Mann und ihre Mutter war Mitglied im Kirchenchor, daher war es nur natürlich, dass auch die kleine Sarah Lois schon in jungen Jahren Teil des Chores wurde. Diese Erfahrung sollte ihr ein Leben lang zugutekommen. Zusätzlich erlernte sie das Klavierspiel und die Orgel und spielte zunächst in einigen frühen Bands das Piano, bevor ihre Karriere als Sängerin begann. Ihr Durchbruch kam, als der Sänger Billy Eckstine sie entdeckte.

Mit anderen aufstrebenden Talenten wie Miles Davis, Charlie Parker oder Dizzy Gillespie in verschiedenen Bands musizierte sie bereits in jungen Jahren. Obwohl der Begriff "Jazz-Sängerin" oft für sie verwendet wurde, konnte sich Vaughan nicht damit identifizieren. Sie hing als Kind wie gebannt am Radio und lauschte den unterschiedlichsten populären Musikrichtungen. Daher fanden sich auch Popnummern in ihrem Repertoire wieder.

Sie empfand das Einordnen in bestimmte Kategorien als einschränkend. Ihr sogenanntes "swooping Glissando" war äußerst prägend und beeindruckend, bei dem sie mühelos von hohen Tönen zu außergewöhnlich tiefen Lagen glitt. Vaughans Stimme fungierte dabei wie ein Melodieinstrument und behielt auch in späteren Jahren trotz Krankheit ihren unverwechselbaren Stil bei. Die Biographin Leslie Gourse hat es in ihrem Buch "Sassie: The Life of Sarah Vaughan" treffend auf den Punkt gebracht: "In ihren 20er und 30er Jahren war ihre Stimme so leicht wie ein feiner Wein. In den 60ern hingegen war sie kraftvoll wie ein reifer Cognac."

100. Geburtstag Sarah Vaughan im Überblick

Sendezeit Sa, 30.03.2024 | 22:00 - 00:00 Uhr
Sendung Bremen Zwei "Sounds in concert"
Radiosendung