"A time remembered" - Mit Aufnahmen von Camille Bertault, Chris Gall...

In einer Ära, in der viele Komponisten dem majestätischen und opulenten Stil der Romantik verfielen, entschied sich Erik Satie für eine Reduktion von Klang und Ensemble: Seine Musik zeichnet sich durch Simplizität und Transparenz aus. Er kreierte kurze, eingängige Themen, die fortwährend wiederkehren. Achtung, es besteht die Gefahr des Ohrwurms.

Seine Soloklavierwerke tendieren zu einer meditativen Aura, häufig aufgebaut auf minimalistischen, aber dennoch tiefgründigen Melodien. Zudem scheint die Musik des französischen Komponisten besonders geeignet, um in verschiedene musikalische Genres adaptiert zu werden. Alfred Éric Leslie Satie, der 1866 im nordfranzösischen Honfleur das Licht der Welt erblickte, lebte bis zum 1. Juli 1925 in der Metropole Paris. Er widersetzte sich entschieden der strikten Trennung in ernster und leichter Musik.

Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Pianist im "Chat Noir", einem bekannten Etablissement im Pariser Stadtteil Montmartre. Später widmete er sich der Vertonung von Gedichten, dem Komponieren von Filmmusik und Chansons. Immer wieder fanden Jazzmusikerinnen und -musiker Inspiration in seinen Werken: Dazu gehören unter anderem der französische Akkordeonist Richard Galliano, ein Ensemble um den niederländischen Bassisten Caspar van Meel, die Sängerinnen Camille Bertault und Caecilie Norby, ein britisch-norwegisches Duo aus Saxophon und Akkordeon sowie Jazz-Pianisten Chris Gall, der aus Bad Aibling stammt.

In einem grauen Anzug, mit spitzem Bart und einem Augenglas, wird Erik Satie oft als Einzelgänger dargestellt, der musikalisch zwischen den Welten steht. Der Titel "A time remembered" bezeichnet zwei neue Veröffentlichungen, die diese Stunde abschließend um Jazz ergänzen, inspiriert von Erik Satie und bewegend zwischen den Zeiten und Zeilen.